Neue Entdeckung auf der Teereise: Der mystische Pu Erh und seine Geheimnisse

In der Welt des Tees gibt es kaum eine Sorte, die so mystisch und faszinierend ist wie Pu Erh. Dieser Tee aus der Provinz Yunnan, oft als ‚lebender Tee‘ bezeichnet, hat eine Geschichte, die Jahrtausende zurückreicht – auch als Handelsgut.

Anders als Grüner oder Schwarzer Tee entwickelt er seinen Charakter nicht nur durch die Verarbeitung, sondern auch durch die Zeit. Ob in gepresster Form als Teekuchen oder lose, Pu Erh ist weit mehr als ein Getränk – er ist eine Reise in die Tradition und Tiefe chinesischer Teekultur.

Doch was macht diesen Tee so besonders? Und warum gilt er für viele als ein Getränk, das sich nicht sofort erschließt?

Das diese Teevariation nicht so bekannt ist, liegt zum einen and der Vorliebe der Deutschen für Schwarz-, Grün- und Früchtetees. So wird man Pu Erh im Supermarkt nicht finden. Auch Teeläden haben ihn oft nicht im Angebot. Da braucht man schon einen sehr guten Fachhändler. So ein ganzer Teekuchen (Bing) ist dazu auch nicht günstig. und nicht jeder Händler verkauft kleine Teilportionen davon.
man diese Tees nicht. Auch nicht jeder Teeladen hat sie im Angebot.

Ich kannte Pu Erh Tee auch nicht – woher auch?

Während ich mich auf meiner Teereise immer tiefer in die Welt des Tees wagte, entdeckte ich diese diskusartigen Teekuchen – flache, gepresste Formen, die wie Artefakte aus einer anderen vergangenen Zeit wirken. Doch es war nicht nur die ungewöhnliche Form, die mich neugierig machte: Diese Tees werden über Jahre, manchmal Jahrzehnte, gelagert, um zu reifen und ihre Aromen zu entwickeln.

Pu Erh Bing 静葉, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

静葉, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Sie sind nicht nur ein Genuss, sondern auch ein Schatz, der oft aus den Blättern hunderte Jahre alter Teebäume entsteht – ein faszinierender Hauch von Geschichte und Natur in jeder Tasse. Die kräftigeren Blätter der alten Bäume liefern das perfekte Ausgangsmaterial für den aufwändigen Reifungsprozess.
Doch wie wird so ein Tee hergestellt, und was macht ihn so besonders?

Die Kunst der Pu Erh Herstellung

Xi Shi

Zwei Varianten von Pu Erh: Sheng und Shou

Pu Erh Tee wird in zwei Hauptkategorien unterteilt, die sich durch ihre Verarbeitung und ihren Charakter unterscheiden: Sheng (roh) und Shou (gereift).


Sheng Pu Erh:
Minimal verarbeitet und über Jahre natürlich gereift. Sein Geschmack ist frisch, lebendig und oft leicht bitter, entwickelt sich aber mit der Zeit zu weichen, komplexen Aromen.



Shou Pu Erh:
Durch einen beschleunigten Fermentationsprozess („Wo Dui“) entsteht ein erdiger, milder Tee, der sofort trinkfertig ist und dunkle, sanfte Noten wie Holz oder Kakao bietet

Beide Varianten teilen ihre Herkunft und die Fähigkeit, mit der Zeit ihre Aromen weiterzuentwickeln, doch sie sprechen unterschiedliche Vorlieben an: Sheng für Tee Enthusiasten und Sammler die komplexe, sich entwickelnde Geschmacksprofile schätzen. Shou für Tee-Liebhaber die nicht bittere, milde und erdige Tees bevorzugen.

Wie wird Sheng Pu Erh hergestellt?

  1. Ernte und Auswahl der Blätter:
    • Die Reise des Pu Erh beginnt mit der Ernte der Teeblätter, oft von jahrhundertealten Bäumen in der Provinz Yunnan. Diese „Gu Shu“ (alte Bäume) sind bekannt für ihre kraftvollen, mineralreichen Blätter, die die Grundlage für hochwertigen Pu Erh bilden. Die Ernte erfolgt sorgfältig von Hand, um die Blätter und Knospen in ihrer reinsten Form zu bewahren.
  2. Welken:
    • Direkt nach der Ernte werden die frischen Teeblätter ausgebreitet und für mehrere Stunden in der Sonne oder im Schatten gewelkt. Dieser Schritt reduziert den Wassergehalt der Blätter, macht sie geschmeidiger und bereitet sie auf die folgenden Verarbeitungsschritte vor.
  3. • Fixieren (Sha Qing):
    • Die gewelkten Blätter werden in einem Wok oder einer Pfanne erhitzt, um die Enzyme zu deaktivieren, die sonst die Oxidation vorantreiben würden. Dadurch bleibt die frische, grüne Charakteristik des Sheng Pu Erh erhalten.
  4. • Rollen (Rou Nian):
    • Die Blätter werden von Hand oder maschinell gerollt, um ihre Zellwände aufzubrechen. Dieser Schritt setzt die aromatischen Öle frei und formt die Blätter in ihre charakteristische, leicht gedrehte Form.
  5. • Trocknen:
    • Nach dem Rollen werden die Blätter in der Sonne getrocknet. Dieser natürliche Prozess bewahrt die Aromen und gibt dem Tee eine leichte, blumige Note.
  6. • Pressen oder lose verkaufen:
    • Die getrockneten Blätter werden entweder als loser Tee verkauft oder in Formen wie Bingcha (Teekuchen) oder Zhuancha (Ziegel) gepresst. Die gepresste Form ermöglicht die Langzeitlagerung und fördert die Reifung.

Wie wird Shou Pu Erh hergestellt?

Xi Shi
  1. Feuchtstapel-Fermentation („Wo Dui“):
    • Nach der Ernte werden die Teeblätter gewelkt, erhitzt und gerollt, ähnlich wie bei Sheng. Doch hier beginnt ein entscheidender Zusatzschritt: Die Blätter werden zu großen Haufen gestapelt, leicht angefeuchtet und mit Tüchern abgedeckt.
    • Über mehrere Wochen entwickeln Mikroorganismen und Enzyme die dunklen, erdigen Aromen des Shou Pu Erh. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden sorgfältig kontrolliert, um eine gleichmäßige Fermentation zu gewährleisten.
  2. Trocknen:
    • Nach Abschluss der Fermentation werden die Blätter getrocknet, um den Prozess zu beenden. Dadurch erhält der Tee seine Stabilität und ist bereit für die nächste Phase.
  3. Pressen oder lose verkaufen:
    • Ähnlich wie Sheng Pu Erh kann Shou entweder in gepresster Form (z. B. als Bingcha) oder als loser Tee verkauft werden. Beide Varianten sind direkt trinkfertig.
  4. Reifung:
    • Obwohl Shou Pu Erh sofort genossen werden kann, verbessert sich sein Geschmack durch Lagerung weiter. Mit der Zeit wird er runder und seine erdigen Noten entwickeln zusätzliche Tiefe.

Das Besondere an Shou Pu Erh

Xi Shi

Geschmackserlebnisse: Sheng und Shou im Vergleich

“Pu Erh Tee fasziniert nicht nur durch seine Tradition und Verarbeitung, sondern auch durch seine erstaunliche Geschmacksvielfalt. Sheng und Shou Pu Erh könnten dabei unterschiedlicher kaum sein und bieten jedem Genießer ein ganz eigenes Erlebnis.”

Sheng Pu Erh – Frisch und dynamisch

Sheng Pu Erh, oft als „roher“ Tee bezeichnet, beeindruckt durch seine lebhafte und vielschichtige Natur:

  • Junger Sheng:
    • In den ersten Jahren nach der Herstellung ist Sheng oft frisch, leicht bitter und erinnert an grüne Wiesen, Kräuter oder zarte Blüten. Seine Adstringenz verleiht ihm eine anregende Frische.
  • Gereifter Sheng:
    • Mit der Zeit verwandelt sich sein Charakter. Gereifter Sheng entwickelt weichere, komplexere Noten, die an Honig, Trockenfrüchte oder altes Holz erinnern. Die ursprüngliche Adstringenz und Bitterkeit nehmen ab, wodurch der Tee milder und harmonischer wird. Dadurch entsteht eine Balance, die gereiften Sheng so faszinierend macht.

“Sheng ist wie ein Abenteuer, das sich bei jeder Verkostung neu entfaltet – ein Tee für Entdecker und Geduldige.”

Shou Pu Erh – Mild und erdig

Shou Pu Erh, der „gereifte“ Tee, bietet ein völlig anderes Geschmackserlebnis:

  • Sanft und vollmundig:
    • Direkt nach der Fermentation hat Shou Pu Erh einen weichen, runden Geschmack. Seine erdigen, leicht süßen Noten erinnern an Kakao, dunkle Schokolade oder nassen Waldboden.
  • Reife Tiefe:
    • Mit der Lagerung entwickelt Shou noch mehr Tiefe und eine seidige Textur, die an dunkle, gereifte Weine erinnert.

“Shou ist der perfekte Begleiter für ruhige Momente – ein Tee, der mit seiner Sanftheit und Fülle umhüllt.”

Unterschiedliche Aromen, gleicher Ursprung

Obwohl Sheng und Shou Pu Erh so verschieden sind, teilen sie ihre Wurzeln:

  • Gemeinsamkeit:
    Beide Varianten stammen aus der gleichen Region und denselben Teebäumen.
    Sie tragen die mineralreiche Kraft des Yunnan-Bodens und die Weisheit ihrer jahrhundertealten Tradition in sich.
  • Unterschied:
    • Sheng ist dynamisch, lebendig und fordert heraus.
    • Shou hingegen ist mild, beruhigend und sofort zugänglich.

Ein Tee für Genießer mit Sinn für das besondere

Xi Shi

Lagerung: Das Rad der Zeit und die Kunst der Geduld

Xi Shi
  • Die frühen Jahre: Sheng Pu Erh ist jung, frisch und oft bitter, während Shou bereits mild und trinkfertig ist.
  • Der Sweet Spot:
    Nach 15–30 Jahren erreicht der Tee seine beste Balance – Sheng wird weich und komplex, Shou erhält eine samtige Tiefe.
  • Der Abbau:
    Überreifer Tee (30+ Jahre) verliert oft an Frische und Aromen.

Einfluss der Region in der Pu Erh gelagert wird

  • Feuchtes Klima (Xishuangbanna): Beschleunigt die Reifung und fördert erdige Noten, ideal für Shou.
  • Trockeneres Klima (Kunming): Lässt Sheng langsam reifen, was klarere und feinere Aromen bewahrt.

Lagerungstips

  • Bedingungen: 20–30°C, 60–70 % Luftfeuchtigkeit, konstantes Umfeld.
  • Verpackung: Papier oder Bambus fördern gleichmäßige Reifung.
  • Gerüche vermeiden: Tee sollte fern von starken Aromen gelagert werden.

Eine Tee-Bibliothek aufbauen

Xi Shi
  • Viele Sammler dokumentieren ihre Bings, führen Notizen über Jahrgänge, Lagerbedingungen und die Entwicklung des Geschmacks.
  • Das Schöne an einer solchen Sammlung ist, dass sie nicht nur Aromen, sondern auch Erinnerungen bewahrt.

Die Magie des richtigen Moments

Xi Shi

Fazit: Der erste Schritt auf der Teereise

Pu Erh Tee ist ein einzigartiges Getränk, das Tradition, Zeit und Aromen verbindet. Ob Sheng mit seiner lebendigen Frische oder Shou mit seiner sanften Tiefe – jede Tasse erzählt eine eigene Geschichte und lädt dazu ein, die Welt des Tees neu zu entdecken.

Ich habe mir bereits einige Sheng und Shou besorgt und möchte ein paar Erfahrungen mit diesen Tees sammeln. . In den kommenden Beiträgen werde ich über meine Eindrücke berichten – vielleicht inspiriert Euch das, selbst den ersten Schritt auf deiner Teereise zu wagen. Es ist ein lohnendes Abenteuer

Vom Flötenspiel zum Schwertkampf – Mein Weg ins Mori Do Dojo

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Im Juli 2021 saß ich an der Hache, meine Flöte in den Händen, und spielte japanische Melodien. Die Natur und das ruhige Plätschern des Wassers bildeten die perfekte Kulisse für meine Musik. Während ich spielte, tauchte plötzlich ein Mann mit seinem Hund auf. Armani, ein freundlicher Vierbeiner, schnüffelte neugierig umher und sein Besitzer, Marco, sprach mich an.

Es stellte sich heraus, dass Marco nicht nur ein Hundeliebhaber, sondern auch Schlagzeuger war – und er besaß sogar eine Taiko-Trommel.

Das weckte sofort mein Interesse. Wir beschlossen, einmal gemeinsam Musik zu machen, und Marco lud mich in das Mori Do Dojo ein. Marco Ist der Sensei des Kenjutsu Dojo in Syke. Dort wird der japanische Schwertkampf mit dem Katana gelehrt. Das hat gleich mein Interesse geweckt. Da ich mich – ebenso wie Marco – sehr für die japanische Kultur interessiere.

Mori Do Dojo Logo

Mori Do Dojo – Logo

Ich erwartete einen ruhigen Abend zu zweit, aber als ich dort ankam, fand gerade ein Training statt. Ehe ich mich versah, wurde ich in Gi und Hakama eingekleidet und gebeten, meine Flöte zu spielen, während die Schüler dazu ihre Katas liefen. Es war ein magischer Moment, in dem Musik und Bewegung auf harmonische Weise verschmolzen.

Die Eleganz der Bewegung und die Konzentration der Schüler hat mich beeindruckt. Kurz darauf nahm ich an einem Workshop mit einer Yoga-Gruppe teil und machte dabei selbst beim Kenjutsu-Training mit. Was zunächst nur ein spontaner Besuch war, entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft.

Fasziniert von der Verbindung aus Bewegung, Disziplin und Meditation trat ich dem Dojo bei – und heute ist der Weg des Schwertes ein fester Bestandteil meines Lebens.

Habt ihr Interesse an Kenjusu? Hier die Kontaktdaten des Mori Do Dojo

Adresse: Bahnhofstraße 22, 28857 Syke, Deutschland
Telefon: 0163 1638294
E-Mail: guman@gmx.de
Facebook: Mori Do Dojo

Öffnungszeiten:
Montag: 19:30 – 20:45 Uhr
Dienstag: 19:30 – 20:45 Uhr
Donnerstag: 19:30 – 20:45 Uhr
Freitag: 19:30 – 20:45 Uhr

Bitte beachtet, dass die Öffnungszeiten variieren können.
Es ist daher ratsam, vor einem Besuch telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufzunehmen.

Weitere Informationen und aktuelle Updates finden Sie auf der Facebook-Seite des Dojos.

Neustart mit Musik, Kajak und dem Weg des Schwertes

Mein letzter Beitrag ist tatsächlich schon von Mai 2019 – eine lange Zeit!

Seitdem hat sich einiges getan. Ich habe meine Liebe zur Musik wieder entdeckt und vertieft, bin mit meinen Kajaks auf Entdeckungstour gegangen und habe mich intensiv dem Yamabushi Ryu Kenjutsu gewidmet.

Jetzt ist es an der Zeit, diesen Blog wiederzubeleben und euch an meinen Abenteuern und Erkenntnissen teilhaben zu lassen.

Musik – Neue Klänge und alte Leidenschaft

Nach einer längeren Pause habe ich endlich wieder die Zeit gefunden, mich intensiver mit meiner Musik zu beschäftigen. Mein Heimstudio ist in den letzten Jahren stetig gewachsen – neue Instrumente, bessere Technik und viele Ideen, die darauf warten, umgesetzt zu werden.

Ich habe viel experimentiert – von traditionellen irischen Melodien auf meiner Tin Whistle bis hin zu modernen Aufnahmen mit verschiedenen instrumenten. Besonders faszinierend finde ich die Verbindung von alten Klängen mit neuen Technologien. Der kreative Prozess, einen Song von der ersten Idee bis zum fertigen Stück zu entwickeln, ist für mich wie eine Reise – und die möchte ich hier künftig wieder teilen.

Kajakfahren – Freiheit auf dem Wasser

Die Natur hat mich immer inspiriert, und kaum etwas vermittelt dieses Gefühl von Freiheit so sehr wie das Paddeln auf großen Seen, Flüssen oder dem Meer. Mit meinen Kajaks – von unserem Advanced Elements Kajak Kelpie, meinem alten Touryak Kitsune bis zum schnellen Seekajak Saoirse – habe ich viele neue Gewässer erkundet und interessante Menschen kennengelernt.

Es ist ein besonderes Gefühl, im Rhythmus der Wellen zu gleiten und dabei die Gedanken schweifen zu lassen. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung, sich Wind und Strömung anzupassen – ähnlich wie im Leben, wo man lernen muss, sich flexibel zu bewegen.

In den nächsten Beiträgen möchte ich über meine Touren berichten, Tipps zur Ausrüstung geben und vielleicht sogar ein paar Karten mit Streckenempfehlungen teilen.

Kenjutsu – Der Weg des Schwertes

Während Musik und Kajakfahren meine kreative und naturverbundene Seite stärken, bringt mich das Kenjutsu auf eine ganz andere Ebene. Es ist nicht nur körperliches Training, sondern auch eine Übung in Disziplin, Konzentration und innerer Ruhe.

Im Mori Do Dojo habe ich viele neue Techniken erlernt und meine Fähigkeiten weiterentwickelt. Der Umgang mit dem Schwert ist für mich mehr als ein Sport – es ist ein Weg, Geist und Körper zu vereinen.

Ich möchte in zukünftigen Beiträgen mehr über das Kenjutsu schreiben, aber auch für die, die sich für den Weg des Schwertes interessieren, Einblicke in das Training geben .

Ausblick – Was kommt als Nächstes?

Dieser Blog soll wieder ein Ort für Geschichten, Inspirationen und Erfahrungen werden. Ich plane regelmäßige Updates zu meinen Musikprojekten, Reiseberichten vom Wasser und Einblicken in die Welt des Kenjutsu.

Ich freue mich darauf, diesen Raum wieder mit Leben zu füllen – und hoffe, ihr begleitet mich auf dieser Reise.