Kodama im Garten – kleine Beschützer der Natur

Ein Garten lebt von stetiger Veränderung. Schritt für Schritt entsteht hier ein Ort, der nicht nur Pflanzen und Steine vereint, sondern auch Raum für Geschichten und Symbole lässt. In der japanischen Mythologie stehen Kodama (木霊) für die Geister alter Bäume – Beschützer der Natur und Sinnbilder für Harmonie und Lebenskraft.

Richtig ans Herz gewachsen sind mir die kleinen Wesen allerdings durch den Studio-Ghibli-Film もののけ姫 (Mononoke Hime) – Prinzessin Mononoke. Dort huschen sie schelmisch durch den Wald, klappern mit den Köpfen und zaubern mir bis heute jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht war es genau diese Erinnerung, die nun auch meinen Garten inspiriert hat – denn plötzlich tauchten die ersten Kodama hier auf, als wären sie schon immer da gewesen.

Die Geschichte der Kodama erinnert aber auch daran, wie verletzlich die Natur ist. In alten japanischen Überlieferungen galt das Erscheinen dieser Baumgeister als gutes Omen: ein Zeichen dafür, dass der Wald gesund ist und die Bäume in Harmonie leben. Verschwanden die Kodama, so deutete man das als Warnung – der Lebensraum war aus dem Gleichgewicht geraten.

So stehen die kleinen Geister bis heute sinnbildlich für eine intakte Natur. Ihr stilles Dasein macht bewusst, dass jeder Garten, jeder Baum und jedes Stück Grün Fürsorge und Respekt verdient. Vielleicht ist es genau dieses Gefühl, das sie so besonders macht: die Ahnung, dass wir die Natur nicht beherrschen, sondern mit ihr im Einklang leben sollten.

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