Ein Teig namens Waltraut

Wir haben eine neue Mitbewohnerin: Sie lebt, sie wird gefüttert, sie entstand quasi aus dem nichts, sie heißt Waltraut und ist ein Sauerteig :-).

 

Genaugenommen ist sie ein Roggensauerteig den ich nach folgendem Rezept angesetzt habe:

1. Tag:

  • 100g Roggenmehl
  • 100ml lauwarmes Wasser

Die Zutaten habe ich in einer Schüssel – die später ca. 500g Sauerteig fassen soll – miteinander verrührt und dann ein Sauberes Küchenhandtuch mit einem Gummi darübergespannt. Die Schüssel wird nun an einem warmen Ort bis zum nächsten Tag weggestellt. Noch ist kein Leben darin.

2. Tag

Zu dem Teigansatz werden wieder dazugegeben:

  • 100g Roggenmehl
  • 100ml lauwarmes Wasser

Die Schüssel wird nun an einem warmen Ort bis zum nächsten Tag weggestellt. Noch ist kein Leben darin.

 

3. Tag

So langsam regt sich etwas. Leichte Blasenbildung und der Geruch ändert sich. Durch die Luft haben sich Bakterien und Hefen angesiedelt die nun ihr Werk tun. Meist hat man Glück und erwischt die „Guten“. Es kann aber auch einmal danebengehen. Sollte der Teig verderben wird er schwarz und übelriechend muss man neu beginnen.

Ihr seht, das ist ein furchtbar kompliziertes Rezept. So viele verschiedene Zutaten ;-).

Zu dem Teigansatz werden wieder dazugegeben:

  • 200g Roggenmehl
  • 200ml lauwarmes Wasser

Die Schüssel wird nun an einem warmen Ort bis zum nächsten Tag weggestellt.

4. Tag

Waltraut lebt! Ca. 800g blubbernder fluffiger Roggensauerteig sind fertig.

Man fühlt sich fast wie Dr. Frankenstein – nur ohne Blitze 😉

 

Waltraut ist aber noch in der Ausbildung. Sie hat noch nicht alle ihre Superkräfte. Aber man kann nun das erste Brot mit ihr backen. Dazu habe ich ein Rezept in dem 500g Sauerteig benötigt werden ausgesucht. Dann bleiben 300g von Waltraut übrig die ich dann wieder täglich weiter füttere. Wenn das Brot zur Neige geht und man dann Backen will muss man dann wieder auf die benötigte Menge Sauerteig abgefüttert.

Am Tag nach dem Füttern ist Waltraut ab nun immer wieder einsatzbereit zum Backen.

Man kann Sauerteig auch eine Woche im Kühlschrank aufbewahren ohne zu füttern. Sogar einfrieren soll funktionieren.

Mittlerweile treibt Waltraut schon sehr gut :-). Das gibt noch viele leckere Brote.

 

Dieses Brot habe ich im 12″ Camp Chef Dutch Oven gebacken. Im Dopf habe ich etwa zwei Schnapsgläser Wasser eingefüllt und darauf einen Bogen Backpapier ausgelegt.

Setup: 18 Kohlen auf dem Deckel, 9 Kohlen unten. Einmal vorheizen bis das Wasser köchelt und Dampf liefert. Dann kommt der Teig hinein. (Nochmal mit Wasser abpinseln). Backen bis die Kohlen abgebrannt sind.

 

Cowboy Bohnen aus dem Dutch Oven

Für Eintöpfe ist ein Dutch Oven geradezu prädestiniert. In unseren Camp Chef 12″ Deluxe passt auch eine ganz ordentliche Portion.

Heute habe ich einen lange gehegten Rezeptwunsch in die Tat umgesetzt: Cowboy Bohnen.

Ich habe mir mehrere Rezepte angeschaut und dann meine eigene Version erstellt.

 

Zutaten:

  • 250g trockene Wachtelbohnen
  • 250g trockene Kidneybohnen
  • 150g Schinkenspeckwürfel
  • 3 kleine Sucuk Würste – Das sind türkische Rindswürste mit Knobi und etwas Schärfe (Mettwurst geht oder Chorizo aber auch)
  • 1 große Dose geschälte Tomaten
  • 1 Dose Gemüsemais
  • 2 Stiele Staudensellerie
  • 2 rote Paprika
  • 2 grüne Chilis
  • 3 Zwiebeln
  • 1 Tasse Packed Brown Sugar
  • 1/4 Tasse Cherry Barbecue Sauce (oder BBQ Sauce oder Ketchup)
  • 3 TL Senf
  • Salz, Pfeffer, Chiliflocken, Kreuzkümmel, geräuchertes Paprikapulver nach Belieben
  • Ein Schuss Rum
  • 1 kleine Flasche Bier

Die Wachtel- und die Kidneybohnen werden über Nacht in reichlich Wasser eingeweicht.

 

Am nächsten Tag werden die Bohnen abgeseiht und mit Wasser abgespült.

Zwiebeln, Paprika und Sucuk in Würfel schneiden und in etwas Schmalz im Dopf anbraten. Ich habe für den 12″ Dopf eine Standard-Ladung Kohle (24 Stück) unter den Topf gepackt.

 

Dann kommen die Bohnen und die restlichen Zutaten mit den Gewürzen dazu und gut durchrühren. Das Bier dazugeben (Flüssigkeit damit nichts anbrennt). Deckel schließen.

Köcheln lassen und warten. Ab und zu umrühren und kontrollieren ob noch genug Flüssigkeit vorhanden ist und das Ganze nicht ansetzt (ggf. Bier nachgießen).
Gut 1 1/2 bis 3 Stunden kann das nun köcheln – Die Bohnen bestimmen die Dauer – die müssen ja weich werden.

Hat lecker geschmeckt :-). Die Sucuk gibt einen würzigen Geschmack dazu und mit der leichten Schärfe und der süßen Note kommt das sehr gut :-).

 

Ein Tag im Moor

Über eine Facebook-Einladung bin ich zu einem Ausflug zu den Sonnentaufeldern am Steinhuder Meer gekommen.

Der Sonnentau interessierte mich besonders. Hatte ich ja über einen längeren Zeitraum Fleischfressende Pflanzen kultiviert – (In Der Glasvitrine und in einem Moorbeet im Garten).

Heimische Arten habe ich – bis auf Pinguicula Alpina (Alpen-Fettblatt) noch nicht entdecken können.

Morgens um 10 Uhr ging es los. Es kam eine Truppe netter Fotografen zusammen. Die freundliche und fachkundige Führung übernahm Clemens Greiner. Gemeinsam ging es dann los.

Das Moor wird hier immer noch industriell abgebaut…

 

Auf den abgeernteten Flächen breitet sich das Leben langsam wieder aus..

Teile, die schon länger brachliegen, holt sich die Natur wieder zurück. Hier gibt es ganze Sonnentaufelder. Rasen von Fleischfressenden Pflanzen – hier Drosera rotundifolia.

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Meist stellt man sich den Sonnentau ja größer vor. Die filigranen Pflanzen sind aber meist nur wenige Zentimeter hoch. Sind aber hier sehr zahlreich vertreten und bilden einen Rasen.

 

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Der Sonnentau hat eine ausgeklügelte Strategie: Die Umgebung ist sehr Nährstoffarm. Hier gibt es nur Sonne, Wärme, saurer Boden, Wasser und Mücken im Überfluss. Die fehlenden Nährstoffe holt sich der Sonnentau auf besondere Weise: Er hat Blätter die mit kleinen Tentakeln versehen sind. Diese sondern eine klebrige Flüssigkeit (Tau) ab. Setzt sich ein Insekt auf die klebrigen Blätter ist es gefangen. Die Befreiungsversuche führen nur zum Ankleben an weiteren Tentakeln. Der Sonnentau merkt, wenn ein Insekt gefangen wurde und krümmt zur Unterstützung das Fangblatt um die Beute. Er sondert Verdauungsenzyme ab, das Inskt wird verdaut und die Nährstoffe werden vom Blatt aufgenommen.

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Auch dieser Sonnentau war bereits erfolgreich auf der Jagd“…

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Ein weiteres Highlight war die Blüte des Wollgeases…

 

Mir dem Wind verteilen sich die Samen des Wollgrases. Überall befinden sich die flauschigen Samen – auch an dieser Moor-Glockenheide (Erica tetralix).

 

Auch der Sonnentau hat mit den Flugsamen des Wollgrases zukämpfen. Die Samenstände bleiben auch auf den klebrigen Tentakeln hängen.

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Dieser hübsche Moorfrosch (Rana arvalis) hüpfte mir quasi vor die Kamera. Jetzt ist es schwierig Weibchen und Männchen auseinanderzuhalten. In der Paarungszeit ist das einfacher, da färben sich die Männchen blau!

Moorfrosch (Rana arvalis)
Moorfrosch (Rana arvalis)

Das war ein toller Ausflug. Vielen Dank an Clemens und die netten Gruppe.