Grüner Tee und seine Zubereitung in der Kyusu – Ein Genussmoment der Achtsamkeit

Kyusu Kanne mit Glasbecher und Metallfilter auf Teetablett

Mein Weg zum Grünen Tee – Von der ersten Enttäuschung zum Genusserlebnis

Grüner Tee – ein Getränk, das Reinheit, Gesundheit und Tradition verkörpert.
Doch mein eigener Weg zu diesem besonderen Getränk war alles andere als geradlinig.

Für mich war es jedoch nicht „Liebe auf den ersten Schluck.“

Es begann mit einem Sencha-Teebeutel, Kochendem Wasser und hohen Erwartungen – und einer herben Enttäuschung. Für mich schmeckte das damals nach Heu mit Wasser.

Ein weiterer Berührungspunkt mit grünem Tee war, als ich beim japanischen Kochen „Ochazuke“ zubereitet habe. Das ist ein Reisgericht mit Grüntee. Der Tee soll hier Umami Geschmack beisteuern (wie eine Brühe). Da wurde ich wieder auf den grünen Tee aufmerksam. Umami beim Tee? Diese kleinen japanischen Teekannen hatten mich schon immer fasziniert. Ich habe aber nie eine besorgt.

Ich scharwenzelte in jedem Teeshop um die Kannen und und irgendwann kaufte ich eine bildhübsche Kyusu aus Tokoname – eine kleine, elegante Teekanne, perfekt für die Zubereitung von grünem Tee

Yuyu-Chan
Kyusu Kanne mit Becher

Früher dachte ich, eine große Teekanne sei besser schließlich passt ja mehr hinein. Doch Yuyu-Chan belehrte mich eines Besseren.

Yuyu-Chan

Die Kyusu – Eine japanische Teekanne mit Tradition

Die Kyusu ist eine traditionelle japanische Teekanne, die speziell für die Zubereitung von grünem Tee entwickelt wurde. Mit ihrem seitlich angebrachten Griff und dem integrierten Sieb ermöglicht sie eine präzise Handhabung und ein unverfälschtes Geschmackserlebnis. Besonders bekannt ist die Tokoname Kyusu, die aus mineralreichem Ton gefertigt wird und den Tee sanft abrundet.

Warum eignet sich die Kyusu besonders für grünen Tee?

Yuyu-Chan

Die Kyusu ermöglicht es, diese feinen Teeblätter optimal zu behandeln:

  • Gute Kontrolle über die Wassertemperatur – Der Ton der Kyusu hilft, die Wärme sanft zu halten, ohne den Tee zu verbrühen.
  • Integriertes Keramiksieb – Kein zusätzliches Teesieb nötig, die Blätter haben genug Platz zum Aufquellen. (siehe nachfolgendes Foto)
Kyusu mit Keramiksieb
  • Elegante Handhabung – Der seitliche Griff sorgt für ein komfortables Einschenken ohne Tropfen.
  • Die Kannen sehen dazu noch traumhaft aus. Das sind wahre Kunstwerke! Ich liebe sie!

Nachdem ich die richtige Kanne gefunden hatte, war ich bereit, die Welt des echten japanischen Grüntees zu entdecken.
Das ist ein weites Feld und ich will mich hier kurz fassen (man möge mir verzeihen).

Ich habe mit den folgenden japanischen Grüntee Arten begonnen: Sencha, Kabusecha und Gyokuro :

  • Sencha
    • Geschmack: Frisch, leicht herb, grasig
    • Aroma: Pflanzlich, zitrusartig, dezent
    • Textur: Klar und belebend
    • Besonderheit: Vielseitiger Alltags-Tee
    • Erster Aufguss:
      70-80 °C
      1-2 Minuten
      Bringt die Balance zwischen Süße und Herbe hervor
    • Zweiter Aufguss:
      75-80 °C
      15-30 Sekunden
      Bewahrt die Frische durch eine kurze Ziehzeit
  • Kabusecha
    • Geschmack: Süßlich, mild, leicht umami
    • Aroma: Weich, blumig, leicht cremig
    • Textur: Rund und samtig
    • Besonderheit: Halbschattentee mit feinem Umami
    • Erster Aufguss:
      60-70 °C
      1-2 Minuten
      Betont die Süße und das Umami
    • Zweiter Aufguss:
      65-75 °C
      15-30 Sekunden
      Bewahrt die harmonischen Aromen
  • Gyokuro
    • Geschmack: Intensiv süß, reichhaltig, Umami
    • Aroma: Meeresalgen, Brühe, komplex
    • Textur: Ölig, fast dickflüssig
    • Besonderheit: Premium-Tee mit Umami-Explosion
    • Erster Aufguss:
      50-60 °C
      2-3 Minuten
      Entwickelt ein intensives Umami durch längere Ziehzeit
    • Zweiter Aufguss:
      60-65 °C
      30 Sekunden
      Erhält die delikaten Noten mit kürzerer Ziehzeit

Als erste hochwertige Grüntees bestellte ich mir einen Gyokuro und einen Kabusecha.

Grüner Teee Gyokuro

Grüntee wird mehr als einmal aufgegossen. Dabei variieren die Temperaturen und Ziehzeiten. Experimentiert ruhig mit den Parametern. Das kann bei jeder Sorte variieren.

Es war eine völlig neue Erfahrung! Der Gyokuro entfaltete eine wahre Umami-Explosion – fast wie eine kräftige Fleischbrühe – während der Kabusecha durch seine feinen, süßen Noten bestach. Ich war begeistert. Der Gyokuro ist eindeutig mein Favorit. Den Gyokuro habe ich im ersten Aufguss mit 6 Gramm für den Becher den für 3 Minuten angesetzt – Das ist anders als die Packung das angibt! So wird er meiner Meinung nach viel leckerer.

Grüner Tee im Glas



Der Grüne Tee belebt auch (ähnlich Kaffee) ohne hibbelig zumachen.

Tipps für Einsteiger – Was ich gelernt habe

Grüner Tee ist eine Reise, die Geduld und Offenheit erfordert. Aus meinen Erfahrungen würde ich Anfängern diese Tipps mitgeben:

  1. Qualität vor Quantität
    Keine Kilopackungen kaufen. Hochwertige Tees sind teurer, aber lohnender. Lieber kleinere Mengen zum Testen kaufen.
  2. Fachgeschäfte nutzen
    In einem guten Teeladen beraten lassen und, wenn möglich, Tees vor Ort verkosten. Dort erhält man auch hilfreiche Tipps zur Zubereitung.
  3. Kein Zucker
    Der Tee wird ohne Zucker getrunken.
  4. Die richtige Kanne
    Eine kleine! Kyusu aus unglasiertem Ton ist ein Muss. Sie sollte ausschließlich für grünen Tee verwendet werden, da sie mit der Zeit Aromen speichert.
  5. Temperatur und Ziehzeit kontrollieren
    Ein präziser Wasserkocher ist sehr hilfreich, um die Temperatur genau einzustellen – besonders für Anfänger. Wer jedoch noch tiefer in die traditionelle japanische Teekultur eintauchen möchte, kann stattdessen auf einen Yuzamashi (Abkühlgefäß) zurückgreifen.
  6. Genießen und entschleunigen
    Tee ist kein Getränk für die Hektik. Er verlangt Zeit und Aufmerksamkeit – und belohnt mit Geschmack und Ruhe.

Für mich ist grüner Tee heute mehr als nur ein Getränk. Er ist ein Moment der Ruhe und Konzentration – ein Ritual, das mich jeden Tag begleitet.

Yuyu-Chan

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Vom Flötenspiel zum Schwertkampf – Mein Weg ins Mori Do Dojo

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Im Juli 2021 saß ich an der Hache, meine Flöte in den Händen, und spielte japanische Melodien. Die Natur und das ruhige Plätschern des Wassers bildeten die perfekte Kulisse für meine Musik. Während ich spielte, tauchte plötzlich ein Mann mit seinem Hund auf. Armani, ein freundlicher Vierbeiner, schnüffelte neugierig umher und sein Besitzer, Marco, sprach mich an.

Es stellte sich heraus, dass Marco nicht nur ein Hundeliebhaber, sondern auch Schlagzeuger war – und er besaß sogar eine Taiko-Trommel.

Das weckte sofort mein Interesse. Wir beschlossen, einmal gemeinsam Musik zu machen, und Marco lud mich in das Mori Do Dojo ein. Marco Ist der Sensei des Kenjutsu Dojo in Syke. Dort wird der japanische Schwertkampf mit dem Katana gelehrt. Das hat gleich mein Interesse geweckt. Da ich mich – ebenso wie Marco – sehr für die japanische Kultur interessiere.

Mori Do Dojo Logo

Mori Do Dojo – Logo

Ich erwartete einen ruhigen Abend zu zweit, aber als ich dort ankam, fand gerade ein Training statt. Ehe ich mich versah, wurde ich in Gi und Hakama eingekleidet und gebeten, meine Flöte zu spielen, während die Schüler dazu ihre Katas liefen. Es war ein magischer Moment, in dem Musik und Bewegung auf harmonische Weise verschmolzen.

Die Eleganz der Bewegung und die Konzentration der Schüler hat mich beeindruckt. Kurz darauf nahm ich an einem Workshop mit einer Yoga-Gruppe teil und machte dabei selbst beim Kenjutsu-Training mit. Was zunächst nur ein spontaner Besuch war, entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft.

Fasziniert von der Verbindung aus Bewegung, Disziplin und Meditation trat ich dem Dojo bei – und heute ist der Weg des Schwertes ein fester Bestandteil meines Lebens.

Habt ihr Interesse an Kenjusu? Hier die Kontaktdaten des Mori Do Dojo

Adresse: Bahnhofstraße 22, 28857 Syke, Deutschland
Telefon: 0163 1638294
E-Mail: guman@gmx.de
Facebook: Mori Do Dojo

Öffnungszeiten:
Montag: 19:30 – 20:45 Uhr
Dienstag: 19:30 – 20:45 Uhr
Donnerstag: 19:30 – 20:45 Uhr
Freitag: 19:30 – 20:45 Uhr

Bitte beachtet, dass die Öffnungszeiten variieren können.
Es ist daher ratsam, vor einem Besuch telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufzunehmen.

Weitere Informationen und aktuelle Updates finden Sie auf der Facebook-Seite des Dojos.

Neustart mit Musik, Kajak und dem Weg des Schwertes

Mein letzter Beitrag ist tatsächlich schon von Mai 2019 – eine lange Zeit!

Seitdem hat sich einiges getan. Ich habe meine Liebe zur Musik wieder entdeckt und vertieft, bin mit meinen Kajaks auf Entdeckungstour gegangen und habe mich intensiv dem Yamabushi Ryu Kenjutsu gewidmet.

Jetzt ist es an der Zeit, diesen Blog wiederzubeleben und euch an meinen Abenteuern und Erkenntnissen teilhaben zu lassen.

Musik – Neue Klänge und alte Leidenschaft

Nach einer längeren Pause habe ich endlich wieder die Zeit gefunden, mich intensiver mit meiner Musik zu beschäftigen. Mein Heimstudio ist in den letzten Jahren stetig gewachsen – neue Instrumente, bessere Technik und viele Ideen, die darauf warten, umgesetzt zu werden.

Ich habe viel experimentiert – von traditionellen irischen Melodien auf meiner Tin Whistle bis hin zu modernen Aufnahmen mit verschiedenen instrumenten. Besonders faszinierend finde ich die Verbindung von alten Klängen mit neuen Technologien. Der kreative Prozess, einen Song von der ersten Idee bis zum fertigen Stück zu entwickeln, ist für mich wie eine Reise – und die möchte ich hier künftig wieder teilen.

Kajakfahren – Freiheit auf dem Wasser

Die Natur hat mich immer inspiriert, und kaum etwas vermittelt dieses Gefühl von Freiheit so sehr wie das Paddeln auf großen Seen, Flüssen oder dem Meer. Mit meinen Kajaks – von unserem Advanced Elements Kajak Kelpie, meinem alten Touryak Kitsune bis zum schnellen Seekajak Saoirse – habe ich viele neue Gewässer erkundet und interessante Menschen kennengelernt.

Es ist ein besonderes Gefühl, im Rhythmus der Wellen zu gleiten und dabei die Gedanken schweifen zu lassen. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung, sich Wind und Strömung anzupassen – ähnlich wie im Leben, wo man lernen muss, sich flexibel zu bewegen.

In den nächsten Beiträgen möchte ich über meine Touren berichten, Tipps zur Ausrüstung geben und vielleicht sogar ein paar Karten mit Streckenempfehlungen teilen.

Kenjutsu – Der Weg des Schwertes

Während Musik und Kajakfahren meine kreative und naturverbundene Seite stärken, bringt mich das Kenjutsu auf eine ganz andere Ebene. Es ist nicht nur körperliches Training, sondern auch eine Übung in Disziplin, Konzentration und innerer Ruhe.

Im Mori Do Dojo habe ich viele neue Techniken erlernt und meine Fähigkeiten weiterentwickelt. Der Umgang mit dem Schwert ist für mich mehr als ein Sport – es ist ein Weg, Geist und Körper zu vereinen.

Ich möchte in zukünftigen Beiträgen mehr über das Kenjutsu schreiben, aber auch für die, die sich für den Weg des Schwertes interessieren, Einblicke in das Training geben .

Ausblick – Was kommt als Nächstes?

Dieser Blog soll wieder ein Ort für Geschichten, Inspirationen und Erfahrungen werden. Ich plane regelmäßige Updates zu meinen Musikprojekten, Reiseberichten vom Wasser und Einblicken in die Welt des Kenjutsu.

Ich freue mich darauf, diesen Raum wieder mit Leben zu füllen – und hoffe, ihr begleitet mich auf dieser Reise.