Neuer Mitbewohner in der Fototasche: Tamron SP 90mm F/2.8 Di USD Makro-Objektiv 1:1 für Sony

Der Wunsch nach einem zusätzlichen Objektiv begleitete mich schon mehrere Monate. Da mein Goldesel wohl gerade ausgewandert ist hätte ich viel Zeit zum überlegen :-).

Welches Objektiv sollte als nächstes angeschafft werden? Wünsche hatte ich ja viele, doch welches sollte das nächste sein?

  • Ein lichtstarkes immerdrauf um das Kit zu ersetzen?
  • Ein lichtstarkes Telezoom?
  • Eine lichtstarke 50 oder 35mm Festbrennweite?
  • Ein Makro-Objektiv?

Bei der Durchsicht meiner Aufnahmen habe ich dann festgestellt dass oft Detailaufnahmen aus der Natur wie Blüten, Insekten oder Pilze darunter waren. Mit einem Makro-Objektiv hätte man da natürlich ganz andere Möglichkeiten…

Aber ein Tele müsste doch auch die kleinen Dinge größer darstellen können? Hmm… Also mal näher mit dem Thema befasst. Fazit: Hier ist der Abbildungsmaßstab und die Naheinstellgrenze entscheidend. Und da liegt das Makro um Längen voraus.

Was ist das besondere an einem Makro-Objektiv?

Die Makroobjektive besitzen meist einen Abbildungsmaßstab von 1:1. das bedeutet, dass ein fotografiertes Objekt in der gleichen Größe auf den Sensor und damit auf das spätere Bild projiziert werden. Ein z.B. 3cm langer Käfer (nennen wir ihn Karl) ist dann auch auf der Sensorebene 3cm lang. Da kann man sehr viele Details wie z.B. Karls schöne Augen oder seine Behaarung erkennen.

Ein “normales” Objektiv hat z.B. einen Abbildungsmaßstab von 1:3. Hier misst unser Karl nur noch 1 cm auf der Sensorebene. Er wird also um ein Drittel verkleinert. Da sieht man natürlich nicht mehr viel von Karl.
Um das Motiv zu erkennen muss man es ausschneiden und vergrößern.

Davon wird es aber auch nicht besser.

Wie ist das mit der Naheinstellgrenze?

Die Naheinstellgrenze ist der kürzeste Abstand auf den ein Objekt noch scharfgestellt werden kann. Mit meinem Kit Objektiv kann ich schon sehr nah an das Motiv heran. Glücklicherweise, denn so wird Karl etwas größer dargestellt. Dummerweise fühlt sich unser Karl dann immer so beobachtet und versteckt sich dann zwischen den Blättern.

Mit meinem Tele ist die Naheinstellgrenze fast ein Meter. Dementsprechend ist Karl hier wieder nur ganz winzig auf den Aufnahmen.

Mit einem Makro-Objektiv hat man je nach Brennweite eine Naheinstellgrenze von 0-50 Zentimetern. Bei dem kürzesten Abstand hat man dabei aber den Abbildungsmaßstab von 1:1! So kann man Karl ablichten, ohne dass er die Flucht ergreift. Die Fluchtdistanz der fotografierten Objekte ist also auch eine Größe die bei der Anschaffung bedacht werden muss. Schnecken sind da toleranter als flinke Eidechsen oder hektische Springspinnen. Hier ist das Makro auch wieder vorn.

Damit man richtig scharf stellen kann ist beim Makro der Manuelle Fokus mit möglichst langen Einstellwegen hilfreich. (Sonst können wir Karls schöne Augen ja nicht richtig scharfstellen).

Soviel zu den Makro-Objektiven. Wie man am Titel des Beitrags lesen kann ist die Entscheidung für ein Makro-Objektiv gefallen :-).

In die engere Wahl kamen folgende Modelle:

Das Sigma 105 mm F2,8 EX Makro DG OS HSM-Objektiv und das Tamron SP 90mm F/2.8 Di USD Makro-Objektiv 1:1 für Sony.

Das Sigma ist etwas wertiger verarbeitet, dafür ist das Tamron leichter und hat ein weicheres Bokeh.

Optisch geben die beiden sich nicht viel – beides auf hohem Niveau. Also doch letztendlich eine Bauchentscheidung.

Da ich das Objektiv durch die günstige verzerrungsfrei Brennweite auch für Portraits einsetzen möchte fiel die Wahl auf das Tamron.

Die Bedienung ist durch den breiten Einstellring komfortabel, der Ultraschallmotor ist kaum zu hören.

Das Objektiv macht viel Spaß. Die Motivauswahl muss ich nun ändern. Der normale Pilz ist nun geradezu ein Berg und eine normale Gartenkreuzspinne wird geradezu ein Darsteller für den nächsten Fantasyfilm.

Das schärft den Blick für feine Details. (Ausschnitt aus der Aufnahme einer Zecke)

Mit der Schärfentiefe bei Offenblende kann man schön spielen…

Ich freue mich schon auf neue Gestaltungsmöglichkeiten.

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