Radfahren ist ok und macht Spaß – zumindest in der Norddeutschen Tiefebene oder in den Mittelgebirgen. So etwas ähnliches wie Berge gab es in der Jugend in Koblenz ja auch. Dort ist man aber eher an den Wasserläufen entlanggefahren.
In unserer Ferienwohnung in Nauders am Reschenpass gab es die Möglichkeit kostenlos Mountainbikes auszuleihen. Das Angebot haben wir fünf Jahre nicht in Anspruch genommen. Ein Blick aus dem Fenster der Ferienwohnung zeigt hier sehr schnell: Überall geht es bergauf. Die Teile heißen ja nicht umsonst Mountainbike. Und wer in der Gegend einmal die enthaarten muskulösen Waden eines Radlers gesehen hat weiß woher die kommen – die Waden.
Der weibliche Anteil der Familie wollte gerne den Nachmittag hoch zu Pferd verbringen. So habe ich mir eines dieser Höllenmaschinen ausgeliehen und wollte eine kleine Ausfahrt machen. Das sollte sich als sehr gute Idee herausstellen.
Zunächst hatte ich die hochtrabende Idee gegenüber auf die Sellesköpfe zu fahren. Dazu musste man allerdings knappe 100 Höhenmeter bergab und dann wieder gute 100 Höhenmeter hinauf zur Norbertshöhe hinauf.
Erstaunlich war für mich die Schaltung. So eine Untersetzung hatte ich noch nicht. Damit könnte man ja überall hochfahren. Die Euphorie hielt sich dann nach ca. weiteren gefühlten 80 Höhenmetern an der Schöpfwarte in Grenzen.
Der Plan mit den Sellesköpfen wurde verworfen und schnell zur Umrundung des Reschensees.
Dazu ging es wieder gute 100 Höhenmeter bergab (Huiiii) und auf der Via Claudia Augusta auf gutem Autofreien Radweg vorbei an der Burg Naudersberg über Wiesen in Richtung Reschenpass wieder rund 200 Höhenmeter bergan. Doch dann ist man am Reschensee und der Anblick entschädigt für alles.
Am Ostufer des Reschensees ging es auf ebenen Splitt und Teerwegen immer in Wassernähe entlang.
Hier der Kirchturm bei Graun.
Dann war der Staudamm erreicht. Vorher habe ich dem TB-Hotel in der Nähe einen Besuch abgestattet.
Der Reschensee vom Staudamm aus gesehen.
Dann kam der schönste Teil der Seeumrundung. Das Westufer besitzt einen genialen glatt geteerten Radweg der immer auf und ab entlang an den Ausläufern der Berge entlangläuft. Da waren auch eine recht knackige Steigung dabei, aber das war wie auf einer Achterbahn. Immer wier mit Blick auf den See.
Da das Fähren soviel Spaß gemacht hatte, habe ich glatt das fotografieren vergessen. Einfach Traumhaft.
Zurück ging es dann über Reschen zum Reschenpass und dann großteils leicht Bergab nach Nauders. Das reinste Genussradfahren.
So eine Tour muss ich unbedingt noch einmal (oder öfter) machen :-).
Tourlänge 34km, ca. 874 Höhenmeter Auf- 874 Höhenmeter Abstieg.
Ps: Die Fotos habe ich mit dem Samsung Galaxy S3 aufgenommen.