Kaffee kochen – Handgebrüht

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Über das Kaffekochen habe ich mir nie so große Gedanken gemacht. Kaffe in den Filter, Wasser auffüllen, Kaffemaschine an und fertig. Ausnahme war vielleicht noch die Espressokanne für den Herd. Die Perkulatorkanne von Petromax hatte ich ja wegen dem Cowboyfeeling gekauft. Um den Kaffee hatte mir keine so großen Gedanken gemacht.

Nun habe ich mit mal etwas ausgiebiger mit dem Thema Kaffe befasst und folgende “Erkenntnisse” gesammelt:

  • Guten Kaffe in Bohnenform kaufen und erst vor dem Zubereiten mahlen.
  • Der Mahlgrad des Kaffees muss zur Zubereitung des Kaffees und der Sorte passen.
  • Temperatur (und auch die Qualität) des Wassers ist ein Parameter.
  • Es gibt sehr viele Arten Kaffee zuzubereiten (nur einige Beispiele:
    • Handgebrüht
    • Perkulator
    • Mokkakanne
    • Espressokanne
    • French Press
    • Aero Press
    • Coldbrew
    • und viele weitere …
  • Stoppuhr und Waage sind Dein Freund

Um leckeren Kaffe zuzubereiten, der auch die Geschmacksnuancen bietet wie sie der Kafferöster sich gedacht hat, habe ich mich zunächst für das Handbrühen (ja wie bei Omma) entschieden.

Die Wahl fiel auf den japanischen Handfilter von Hario (Größe 02). Der hat im Gegensatz zu Ommas Filter ein größeres Auslaufloch und spiralförmige Rinnen an der Innenseite. Die dazu passenden Filtertüten haben auch eine Spitze.

Dazu gab es eine formschöne Glaskanne mit 600ml Inhalt die reicht für 4 Tassen – ebenfalls von Hario.

Um beim Aufbrühen nicht Krater in das Kaffeepulver zu spülen und um das Wasser gleichmäßig im Filter zu halten ist es vorteilhaft einen Wasserkessel mit einem Schwanenhals zu verwenden. Der sieht dann so ein bischen aus wie eine Gießkanne für Zimmerpflanzen. Von Hario habe ich ein schönes Modell gefunden. Der Stil mit dieser Baumkuchenähnlichen Form gefällt mir sehr gut. Sogar der beim Filter beiliegende Dosierlöffel für Kaffepulver ist in der Form. Die Kanne gibt es auch in Kupfer, die war mir aber zu teuer.

Bei der Kaffemühle war die Entscheidung nicht so einfach.

Hier gibt es eine vielzahl von verschiedenen Maschinen die alle mehr oder weniger viele Vor- und Nachteile haben. Fazit: Ommas alte Kaffemühle mit Kegelmahlwerk war garnicht so schlecht.

Der Kaffe soll schoned – ohne große Erwärmung des Mahlguts – erfolgen.
Omas elektrische Schlagmessermühle die so schön vibriert hat ist da ziemlich ungeeignet. Das Pulver wurde da immer so schön warm…

Ich habe ersteinmal nicht mehrere Hundert Euro für die Kaffeemühle ausgeben wollen und ein schönes Einsteigermodell mit Scheibenmahlwerk gekauft. Die Rommelsbacher EKM200. Man kann den Mahlgrad ausreichend gut verstellen und sie besitzt einen Timer (das Einstellrad an der Vorderseite). Die Einstellung benutze ich, um die Maschine eine begrenzte Zeit laufen zu lassen. Die Bohnen wiege ich vorher immer ab..

Die Menge Wasser und die Menge Kaffee sind enscheidend. Ich verwende einen mittleren Mahlgrad. Ich verwendeund momentan gute 6 Gramm Kaffee auf 100ml Wasser.

Ich habe zwar noch eine Feinwaage, aber unsere neue Soehnle Küchenwaage leistet hier sehr gute Dienste. Sie hat eine Glasoberfläche die sich gut reinigen lässt und genügend Platz um darauf Kafee zu kochen. Sie eignet sich auch gut als Malzwaage zum Brauen, da sie bis 15 Kg. wiegen kann.

Beim Handbrühen ist es nun entscheidend, alle Parameter zusammenzuführen.

Zunächst wird das Wasser im Kessel (in ausreichender Menge) erhitzt – benötigt werden mehr als 500 ml.

Die benötigte Menge Kaffebohnen (hier 30g) wird abgewogen.
Dann wird das Filterpapier in den Filtergesteckt (die Naht wird umgefaltet)

Wenn das Wasser kocht, nehme ich es vom Herd und spüle einmal das Filterpapier um den Papiergeschmack zu entfernen. Das wärmt auch schon den Filter und die Kanne vor.

Gleichzeitig stelle ich die Kaffeemühle an.
Das Wasser in der Glaskanne wird nun weggeschüttet und der gemahlene Kaffee wird eingefüllt.
Das Wasser im Kessel sollte nun ca. 94°C haben.

Die Waage wird mit der Tara Taste auf Null gestellt und der Timer wird gestartet.
Jetzt wird die doppelte Menge (hier also 60g) Wasser in Konzentrischen Kreisen über das Kaffee Pulver gegossen. Der Kaffe gast nun aus und quillt auf (blooming)

Nun wartet man bis 30 Sekunden vergangen sind. Dann wird auf die gewünschten 500 ml Wasser in kreisförmigen Bewegungen aufgefüllt. Genau dafür braucht man die Schwanenhals Kanne. So kann man mit der gleichen Menge nachgießen die unten aus dem Filter wieder herausläuft.

Bis zum durchlaufen des Wassers sollte die Stoppuhr zweieinhalb bis drei Minuten anzeigen. Ist die Zeit kürzer sollte der Mahlgrad feiner gewählt werden. Ist sie länger, so ist der Mahlgrad gröber einzustellen. Aber das ist nur ein Parameter mit dem man nachvollziehbare Ergebnisse produzieren kann.

Jetzt kommt der wichtigste Teil: Das Genießen. Ich lasse den Kaffe etwas abkühlen und probiere neue Sorten erst Pur, mit etwas Zucker oder ganz wenig Milch. Entscheidet selbst was Euch schmeckt. Es gibt viele Kaffeesorten zu entdecken. Für jede gibt es ein passendes persönliches Brührezept.

Mir schmeckt der Kaffee auf diese Art viel besser. Beim Kaffee gibt es ja sehr viele Geschmacksrichtungen zu entdecken.

Es werden noch weitere Kaffe-Posts folgen.
Wie braut Ihr euren Kaffee?

Kimchi – Selbst gemacht

Endlich habe ich einmal die Zeit gefunden um Kimchi – das ist das Koreanische Pendant zu unserem Sauerkraut – selbst herzustellen. Allerdings ist das Kimchi um einiges schärfer.

Kimchi bedeutet in Korea aber auch allgemein das Haltbarmachen von Gemüse durch Michsäuregärung – also einer Fermentation. Ich habe in diesem Rezept vorwiegend Chinakohl, Möhren, Mairübchen und Frühlingszwiebeln verwendet.

Die Zubereitung ist nichts für ungeduldige. Sie nimmt ein paar Stunden in Anspruch und das fermentieren dauert dann auch noch einige Tage.

Die komplette Zutatenliste findet ihr am Ende des Beitrags.

1. Kohl vorbereiten

Zunächst habe ich zwei große und einen kleinen Weißkohl halbiert, indem ich lediglich die Strünke eingeschnitten habe und sie dann auseinander gezogen habe.

Dadurch bleiben die Blätter komplett am Strunk und lassen sich später besser handhaben. Das ist für die spätere Verarbeitung wichtig.

Der halbe Strunk wird nun noch einmal eingeschnitten, aber noch nicht auseinander gezogen.

Der Kohl wird nun gründlich mit klaren Wasser abgespült und zum Abtropfen beiseite gestellt. Das geht prima, weil die Blätter noch an den Strünken sind.

Dann wird er eingesalzen indem man das Salz zwischen die aufgeklappten Blätter streut. Ich habe ca. 100g Salz verwendet. Dann lässt man den Kohl in einer großen Schüssel zwei Stunden ziehen. Dabei regelmäßig umschichten und das Wasser das sich sammelt über den Kohl verteilen. Durch das Einsalzen wird der Kohl mit der Zeit weicher.

In der Zwischenzeit wird die Marinade bereitet.

2. Marinade

Ich habe dazu 500ml kaltes Wasser mit zwei gehäuften Esslöffeln Mehl verrührt und das ganze aufgekocht. Dazu kommen dann noch zwei Esslöffel brauner Zucker. Das ganze muss nun wieder abkühlen. Es dient später als “Kleber” um die Marinade besser am Kohl haften zu lassen.

3 Zwiebeln, 7 Knoblauchzehen, ein Stück Ingwer sowie 12 rote Peperoni (die etwas schärferen), 1 Esslöffel Chiliflocken und eine rote Paprika hab ich im Mixer püriert. Dazu kommen noch ein Gläschen Sardellen die ich vorher vom Salz befreit und abgespült habe.

Die Menge an Schärfe muss jeder für ich ausmachen. Ich habe mich an den Rand des angenehmen herangetastet. Das wird ja noch mit dem ganzen Kohl vermischt. Also Mengen notieren und beim nächsten Ansatz ggf. anpassen.

Der Bianco Mixer hat ganze Arbeit geleistet.

Das ganze wird nun mit dem Wasser Mehl Zuckergemisch verrührt. Dazu kommen noch 3 Esslöffel Oystersauce 1 Esslöffel Sesamöl und 2 Esslöffel Sojasauce.

Nun kommt das Begleitgemüse an die Reihe. Bei mir waren es drei Mairübchen, 4 Möhren – in feine Streifen geschnitten – 8 Frühlingszwiebeln kleingeschnitten und eine Handvoll gehackte Petersilie.

Das Gemüse wird nun mit der Marinade vermischt und etwas ziehen gelassen.

Der Kohl wird nach dem zweistündigen einsalzen gründlich mit klarem Wasser abgespült und die eingeschnittenen Strünke werden geteilt. Danach lässt man ihn gründlich abtropfen. auch hier helfen die Strünke. Das Wasser läuft einfach besser ab.

3. Marinieren

Die Kohlblätter werden mit der Marinade eingerieben. Mit Handschuhen bleiben auch die Hände sauber. Die Blätter werden nach und nach angehoben und mariniert.

Die fertig marinierten Viertel werden zusammengeklappt und in einen Tontopf – unser alter Rumtopf war hier gut geeignet – eingeschichtet. Dabei möglichst die Luft herausdrücken.

weiter geht es mit dem Marinieren…

Die Menge passte perfekt in unseren Rumtopf.

Den losen Deckel drauf und bei Zimmertemperatur (Herbst) stehenlassen. Nach 36 Stunden werden sich die natürlichen Michsäurebakterien vermehrt haben und den Zucker im Gemüse in Kohlendioxid und Milchsäure umzuwandeln – wie beim Deutschen Sauerkraut oder bei den Sauerbieren. Die Säure und das CO2 konservieren dann den Kohl. Deshalb sollte das Gärgefäß nicht hermetisch verschlossen sein. Das entstehende CO2 würde sonst den Behälter sprengen.

Das frisch marinierte Kimchi kann man auch schon genießen. Es nennt sich Koreanisch “Geotjeori”.

Ein Strang Kimchi wird dafür in Längsstreifen geschnitten und mit gerösteten Sesamsamen bestreut. Fertig ist das “Geotjeori”!

Es schmeckt frisch, knackig und natürlich scharf. Lecker!

Nun muss das Kimchi im Topf einige Tage fermentieren. Dann muss es an einen kühlen Ort oder in den Kühlschrank. der Geschmack ändert sich dann ins säuerliche und man soll Gasbläschen (CO2) sehen.

Der Kohl sollte mit der Flüssigkeit bedeckt sein. Ggf. mit einem Teller beschweren.

Fertig ist das Kimchi!

Fast vergessen, hier kommt die Zutatenliste:

Kohl

  • 2 Große und 1 kleiner Chinakohl
  • 110g Salz

Marinade

  • 500ml Wasser
  • 2 Esslöffel Mehl
  • 3 Zwiebeln
  • 6 Knoblauchzehen
  • 12 rote Peperoni
  • 1 Esslöffel Chilliflocken
  • 1 rote Paprika
  • 40g Sardellen
  • 3 Esslöffel Oystersauce
  • 1 Esslöffel Sesamöl
  • 2 Esslöffel Sojasauce
  • 3 Mairübchen
  • 4 Möhren
  • 8 Frühlingszwiebeln
  • 1 Handvoll Petersilie

Selbstgemacht – Himbeermet

Die neuen Gärbehälter sahen so einsam aus und wollten gefüllt werden :-).

Die Behälter fassen ja 5 Liter. Angesetzt habe ich ersteinmal auf je 4.5 Liter. Dazu habe ich folgende Zutaten benötigt:

  • Gärstarter: Aus dem Ingwer-Orangenwein Ansatz habe ich etwas abgesetzte Hefe (Kitzinger Flüssighefe “Portwein”) abgezwackt und mit etwas naturtrüben Apelsaft (100% Direktsaft) drei Tage stehen lassen und immer wieder etwas Apfelsaft nachgefüllt. Hat sich prima entwickelt.
  • 1000g Gefrorene Himbeeren aus unserem Garten
  • 1kg Waldhonig
  • 1 Liter Johannisbeer-Himber-Apfelsaft (100% Direksaft)
  • 1.7g Hefenährsalz
  • 200g Zucker
  • Destilliertes Wasser zum Auffüllen auf 4.5 Liter

Zuerst habe ich die gefrorenen Himbeeren in einem Kochtopf mit etwas destilliertem Wasser erhitzt, aber nicht gekocht. Die 200g Zucker habe ich dann darin gleich aufgelöst.

Im Bianco Mixer wurden die Himbeeren nun auf kleinster Stufe eine Minute lang gemixt.

Das Fruchtmus wird dann gleich in den Gärbehälter mit einem Trichter abgefüllt.

Die Waldhonigbehälter werden im Wasserbad erwärmt damit der Honig besser herausgeht. Dann kommt der Honig mit etwas destilliertem Wasser in einen Topf und wird unter Rühren erwärmt bis sich der Honig mit dem Wasser vermischt hat. (Nicht zu heiß werden lassen)

Dann kommt das Honigwasser in den Gärbehälter. Mit etwas destilliertem Wasser habe ich die 1.7g Hefenährsalz aufgelöst. Auch das kommt in den Gärbehälter. Dazu kommt gleich ein halber Liter Himbeer-Johannisbeer-Apfelsaft. Und wenn das Gemich nicht wärmer ist als 25°C kommt dann der Gärstarter dazu.

Mit destilliertem Wasser bis auf 4.5 Liter auffüllen.

Gärkappe und Gärröhrchen aufsetzen und abwarten.

 

Start 17. Februar

Bereits nach einer knappen halben Stunde beginnt die Gärung. So heftig, dass sie schon Maische aus dem Gärspund drückt. Also schnell den 10 Liter Kunststoff-Gärbehälter von Graf gereinigt und dann alles darin umgefüllt. Die Maischegärung braucht tatsächlich erheblich mehr Freiraum.

 

Hier gärt es nun wieder heftig weiter. Platz dazu ist nun genug vorhanden. Da habe ich gleich noch den restlichen halben Liter des Himbeer-Johannisbeer-Apfelsafts dazugegeben.

Wenn abgemaischt wird, passt der Ansatz dann wieder in einen Glasbehälter.

Tag 2

Es gärt weiterhin stürmisch.

Tag 4

Vorsorglich 250g Honig zugegeben.

Tag 5

Vinometer Messung ergab 10% Alkohol. Noch genug Restsüße für Gärung vorhanden. Sehr fruchtiger Geschmack. Farbe ist hellrosa.

Tag 6

250g Honig zugegeben.

Tag 7

Abgemaischt mit Teesieb und Nussmilchbeutel. Wieder in den Graf Gärbehälter abgefüllt. Schmeckt schon sehr lecker. Etwas schwarzen Johannisbeermet zugegeben damit die Farbe kräftiger wird.

Tag 12

100g Honig nachgelegt weil Zucker wieder aufgebraucht.

Tag 13

Nur noch schwache Gäraktivität. Geschmacksprobe gergibt: Fehlt wieder Zucker. 160g Traubenzucker hinzugefügt.

Tag 15

Nur noch schwache Gäraktivität. Geschmacksprobe gergibt: Fehlt wieder Zucker. 100 g Honig zugesetzt.

Tag 16

Nochmal probiert: Immer noch zu wenig Restsüße. 150g Honig zugegeben. Immer noch leichte Gäraktivität.

Tag 23

Alkoholmessung ergibt 15%! Es ist kaum Restsüße vorhanden. Mit 200g Honig Stufenweise nachgesüßt und mit 0.1g Kaliumdisulfit pro Liter geschwefelt. Umzug in das kühle Gartenhaus.

Tag 28

Den Himbeermet habe ich heute von der Hefe abgezogen und mit Kieselsol versetzt. Geschmacklich ist er sehr gelungen. Weich und fruchtig.

 

Tag 37

Heute ist der große Tag – es wird abgefüllt.

 

Die Flaschen sind gespült und gereinigt. Jetzt wird abgefüllt.

Und da ist die Ausbeute. Den Schwarzen Johannisbeermet habe ich ebenfalls abgefüllt. Und passende Etiketten gab es auch.

 

Der Himbeermet hat sich gut geklärt und hat eine tolle Farbe. Er schmeckt auch sehr gut und hat Finale 15% Alkohol.