Ein Treffen mit Jeremy Irish

Hier der versprochene Bericht vom Besuch von Jeremy Irish auf der Cebit 2011.

Kurz vor dem Vortrag hatte ich dem Cache “Do not disturb my circles” – einer der Caches die von den Cebit Global Conferences (CGC)-Veranstaltern mit Unterstüzung von theFrühtau anlässlich des Besuches von Jeremy Irish gelegt wurde – einen Besuch abgestattet. Dabei fiel mir gleich die Gruppe von Menschen auf, die sich rund um die vermuteten Cache-Koordinate versammelt hatte.

Das war schon fast ein kleines “Vor-Event”.

Von hier aus ging es dann zum Eingang des Konferenzgebäudes.
Am Empfang gab es noch ein Namensschild und eine Mappe mit dem Konferenzprogramm und einer Liste der auf dem Cebit Gelände versteckten Caches (nur die von CGC gelegten).
Zu den Vorträgen der CGC kann man sich vorab im Internet  registrieren. Hier gibt es immer wieder interessante Vorträge.

Im Empfangsbereich des Konferenzgebäudes warteten schon einige Cacher. Da konnte man viele bekannte und neue Gesichter wiedersehen bzw. kennenlernen (fast wie auf einem Event).

Hier wurde berichtet, dass es morgens Probleme mit der Security beim Suchen der “offiziellen” Messecaches gab. Das Missverständnis konnte glücklicherweise aufgeklärt werden.

Mit etwas Verspätung begann dann der Vortrag in Saal 2.

Jeremy Irish wurde vorgestellt und hielt seinen Vortrag über die Geschichte des Geocaching.
Das Ganze wurde (wie alle Vorträge in diesem Saal) mit einer professionellen Kamera (nebst Kameramann) gefilmt und über Großbildleinwände projiziert.

In dem nachfolgenden Video könnt Ihr einen kleinen Teil des Vortrages mitverfolgen…   (nein das ist nicht von dem  Profikameramann 😉 )



Nachtrag:
Das Video vom Profikameramann könnt ihr Hier ansehen. Ab Timecode 160:58

Für die meisten Geocacher gab es nicht viel neues, es war aber schön die Worte einmal aus seinem Munde zu hören ;-).
Am Ende des Vortrages gab es noch die Möglichkeit per Mikrofon Fragen zu stellen.

Dann habe ich mich zum Meeting Point begeben. Hatte ich mich doch Wochen vorher zur “Round Table discussion” angemeldet. Bei der Anmeldung konnte man einige Fragen die man stellen wollte einreichen und der Veranstalter sucht dann nach einem Verfahren zehn Teilnehmer aus. So bin auch ich dort eingeladen worden. Ich war gespannt, wer wohl die anderen Teilnehmer sind. Diese waren u.a. Blogger, Podcaster, Fotografen. Alle waren Geocacher.

Zusammen mit einem CGC Mitarbeiter, den Teilnehmern und Jeremy Irish ging es dann in einen kleineren Raum mit Ledersesseln, Sofas und Getränken.

Dann konnten wir unsere Fragen stellen. Jeremy hat alle Fragen beantwortet und wirkte sehr locker und aufgeschlossen. Nachdem das offizielle Gespräch beendet war, blieb er noch länger um weitere Fragen zu beantworten.

Damit das alle besser verstehen können habe ich – soweit es mir möglich ist – meine Fragen und die Antworten von Jeremy in die deutsche Sprache übersetzt.

Frage: Sie haben in Ihrem Vortrag über die Geschichte des Geocachens berichtet und einen kleinen Ausblick in die Zukunft gegeben. Wie sehen Sie die Zukunft des Geocachens wenn mehr und mehr Personen dieses Hobby betreiben und man manchmal mehr Cacher als Muggel sieht. Dies führt zu Problemen in Städten mit den offiziellen Stellen, im Wald kommt es zu Problemen mit Jägern, Förstern etc.
Wie wollen Sie sich in Zukunft solchen Problemen stellen, damit es ein familienfreundliches Hobby bleibt und man nicht verhaftet wird oder in Gefahr gerät?

Antwort: Geocaching wird populärer und immer mehr Personen aus diesen Bereichen sind auch Geocacher. Dies hilft schon ein wenig.
Der Zuwachs an Cachern war am Anfang gering. Da gab es noch keine Probleme. Als die Teilnehmerzahlen und die Anzahl der Caches förmlich explodierten, wurde z.B. Groundspeak kontaktiert um die Caches aus den amerikanischen Nationalparks zu entfernen. Nun da das Hobby weiter wächst, ist das Interesse der amerikanischen Nationalparks am plazieren eigener Geocaches wieder vorhanden.
Groundspeak hofft das die Verwalter der Grundstücke Geocaches selbst plazieren und damit bestimmen wo sie die Besucher haben möchten. Im Gegensatz zu den “ungewollten” Cachelegungen von Geocachern.
Das ist es wie ich die Entwicklung sehe. Es gibt so viele Stellen an denen man einen Geocache legen – das führt zu viel zuvielen Caches.
Erwähnt sei hier “Waymarking” – Wir versuchen gerade herauszufinden wie ein Geocaching-Erlebnis ohne einen “realen” Cachebehälter funktionieren könnte. Die Leute sollen raus in die Natur gehen und keine Angst haben müssen verhaftet zu werden. Das Problem haben wir ja heute schon miterlebt [Anmerkung: Damit spielte er auf die morgendlichen Probleme mit der Cebit-Security an].

Frage: Welche Methoden planen Sie um die Qualität von Geocaches zu verbessern? Geocacher (neue und alte) werfen teilweise die Micro-Dosen nur so in die Landschaft – oft an Stellen an die man niemals gehen würde. Die Favourite Points sind schon einmal ein guter Anfang um den Cachern die Möglichkeit zu geben einen Cache zu bewerten. Gibt es in der Richtung weitere Pläne damit wir “gute” Geocaches finden können?

Antwort: Ja. Eine Idee die wir in betracht ziehen ist eine sogenannte “Recommendation-Engine”. Grundlegend ist, dass die Leute Caches die sie gefunden haben “liken” bzw. “disliken” können. Wir versuchen das positive herauszustellen. Nicht das Leute Caches hassen müssen. Wenn allerdings alle Caches mit drei bis fünf Sternen bewertet werden ist das nicht sehr praktisch oder wenn Leute Caches anderer “herunterwerten”. Besser ist es, Owner für gute Caches zu belohnen. z.B: gutes Versteck, tolle Location. So dass man, wenn man z.B. Caches mit tollen Versteckideen sucht, auch solche finden kann.

Frage: Kann man dann nach Caches suchen die zu den persönlichen Vorlieben passen?
Antwort: Ja! Wir denken an ein Empfehlungssystem welches die Cache-Attribute benutzt um zu ermitteln um welche Art von Cache es sich handelt. Beispielsweise ein Attribut für Baumkletter-Ausrüstung. Da ist noch ein schwieriges Problem zu lösen. Jemand arbeitet schon an einer Lösung dafür.
Wenn nun die Leute für gute Caches belohnt werden und der eigene Cache keine Favourite Points oder andere Auszeichnungen erhält, wird man bessere Caches auslegen.

Es gab noch einige Fragen der anderen Teilnehmer. Interessant fand ich unter anderem:
Frage: Gibt Groundspeak auf Anfragen der z.B. deutschen Polizei Userdaten heraus?
Antwort: Groundspeak gibt keine Daten heraus.
Frage: Aber Illegale Geocaches werden trotzdem Archiviert?
Antwort: Wenn sich z.B. Landbesitzer (die sich als solche ausweisen können) etwas melden wird zuerst archiviert und dann nachgefragt was da los ist. Das ist sicherer. Schließlich ist es nur ein Spiel!

 

Das war insgesamt ein interessantes Gespräch in lockerer Atmoshpäre. Und es wurde viel gelacht.
Danke an Jeremy Irish, die anderen Teilnehmer  und die Organisatoren für die interessante Runde.

Es wurden noch Erinnerungsfotos gemacht. Und auch ich habe mich zusammen mit Jeremy Irish ablichten lassen. (Noch einmal vielen Dank für´s Fotografieren)

Im Anschluss an das Round Table Gespräch kam er nichtsahnen am  “Messe Cache #2” vorbei, wo ihm von den anwesenden Cachern gleich das Logbuch in die Hand gedrückt wurde :-D.

Das war doch ein lustiger Abschluss. Danach ging es wieder zu den zahlreichen und interessanten Messeständen.

Beim Verlassen des Geländes am Abend entdeckte ich noch die folgende Installation:

Nun ging es – glücklich und mit müden Füßen – wieder zurück nach Hause.

Was für ein Tag!

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