Ein Garten lebt von stetiger Veränderung. Schritt für Schritt entsteht hier ein Ort, der nicht nur Pflanzen und Steine vereint, sondern auch Raum für Geschichten und Symbole lässt. In der japanischen Mythologie stehen Kodama (木霊) für die Geister alter Bäume – Beschützer der Natur und Sinnbilder für Harmonie und Lebenskraft.
Richtig ans Herz gewachsen sind mir die kleinen Wesen allerdings durch den Studio-Ghibli-Film もののけ姫 (Mononoke Hime) – Prinzessin Mononoke. Dort huschen sie schelmisch durch den Wald, klappern mit den Köpfen und zaubern mir bis heute jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht war es genau diese Erinnerung, die nun auch meinen Garten inspiriert hat – denn plötzlich tauchten die ersten Kodama hier auf, als wären sie schon immer da gewesen.
Die Geschichte der Kodama erinnert aber auch daran, wie verletzlich die Natur ist. In alten japanischen Überlieferungen galt das Erscheinen dieser Baumgeister als gutes Omen: ein Zeichen dafür, dass der Wald gesund ist und die Bäume in Harmonie leben. Verschwanden die Kodama, so deutete man das als Warnung – der Lebensraum war aus dem Gleichgewicht geraten.
So stehen die kleinen Geister bis heute sinnbildlich für eine intakte Natur. Ihr stilles Dasein macht bewusst, dass jeder Garten, jeder Baum und jedes Stück Grün Fürsorge und Respekt verdient. Vielleicht ist es genau dieses Gefühl, das sie so besonders macht: die Ahnung, dass wir die Natur nicht beherrschen, sondern mit ihr im Einklang leben sollten.
Ich bin Joachim – Begeisterter Kajakfahrer, Musiker, Gärtner, Teeliebhaber, Kenjutsu-Praktizierender und Outdoor-Abenteurer.
Mein Blog ist ein Ort für Abenteuer, japanische Gartengestaltung, Genuss und Kultur – von Teezeremonien über Kenjutsu bis hin zu Musik, Kajaktouren und Outdoor-Erlebnissen. Ich liebe es, neue Wege zu entdecken – sei es mit dem Kajak, beim Kochen oder mit dem Katana in der Hand. Willkommen in meiner Welt!
Im dritten Bauabschnitt widme ich mich unserer Koshikake Machiai. Das ist eine Sitzbank nahe dem Eingang eines japanischen Teegartens, auf der Gäste bei einer Teezeremonie auf den Gastgeber warten und den Garten schon einmal betrachten können. Traditionell besitzt die Bank ein Dach, um Schutz vor der Witterung zu bieten.
Den vorgesehenen Platz neben dem Eingang haben wir schon beim Umbau des Gartens liebgewonnen und dort zunächst zwei Holzstühle aufgestellt. Von hier aus lässt sich abends wunderbar der Sternenhimmel – besonders die Perseiden – beobachten.
Ein Dach wollen wir bewusst weglassen. Stattdessen spannen sich Rankpflanzen schützend über die Köpfe, und der Blick zum Himmel bleibt frei. Ganz nach dem japanischen Gestaltungsprinzip Shakkei (借景 – „geliehene Landschaft“) beziehen wir hier den Sternenhimmel als höchstes Element mit in die Planung ein.
Von diesem Platz aus hat man auch einen schönen Blick in den späteren Garten. Dort, wo jetzt noch Kübel stehen, soll einmal der zweite Teich mit Wasserlauf entstehen.
Hier soll irgendwann eine schlichte Bank aus Stein und Holz ihren Platz finden. Vorerst wollen wir aber noch nicht auf unsere vorhandenen schönen Stühle verzichten.
Der Platz für den Hauptgast soll durch einen Trittstein vor dem Sitzplatz hervorgehoben werden. Den Boden möchte ich Pflastern – ähnlich wie beim Schuppen.
Ich habe hier einmal die Umrandung und den Trittstein zur Probe ausgelegt und lasse das Layout mal ein paar Tage so liegen. Die Umrandung möchte ich mit verschiedenen Formaten von Granisteinen und Findlingen auflockern. Die Findlinge sollen so aussehen als ob sie „vorher schon da waren“ und dass man um sie herumgepflastert hat.
Für die Pflasterung möchte ich wieder einen Mix aus anthrazitfarbenen Betonplatten, Granit, Feldsteinen und Granitkies verwenden. In die Fugen pflanze ich dann Sternmoos oder andere Pflanzen die zum Standort passen. Die Bewässerungsleitung ist hier ja verfügbar. Vielleicht finde ich noch einen kleinen Trittstein für den zweiten Sitzplatz. Der Rasen kommt ja komplett weg. der Weg durch den Garten soll später über Trittsteine laufen.
Hier ist mal eine KI Vorschau wie der Platz dann bald aussehen könnte:
Die eingewachsene Variante gefällt mir schon ausgesprochen gut. Das wird sich nicht ganz so umsetzen lassen aber immerhin eine schöne Inspiration.
Nun musste mal wieder Erde ausgehoben und Sand besorgt werden.
Das Muster für die Steine hab ich mal in verschiedenen Varianten gezeichnet:
das habe ich probeweise mit den echten Steinen nachgelegt. Den großen Trittstein habe ich durch einen kleineren ersetzt und eine quadratische Platte as Markierung für den linken Sitzplatz eingebaut. Den Findling der den Rand durchbricht ist auch dominanter – als hätte er schon vorher dort gelegen.
Die Steine der Umrandung habe ich in Gartenbeton verlegt.
Dann noch das Plaster einschlämmen.
Und sauber machen.
Einen Granitstein habe ich nur lose eingesetzt. Hier kommt nun ein Farn hinein. Dabei habe ich das erste Sternmoos in die Fugen eingesetzt.
Mit den Stühlen sieht das jetzt so aus:
Nun ging es an die Bepflanzung. Zur Verfügung hatte ich den Acer Palmatum „Shaina“ (Fächerahorn), Hosta (Funkien), Carex, Farn und japanisches Blutgras. Vom Teichbeet habe ich noch eine gute Portion Sternmoos geerntet (da wurden die Steine schon überwuchert). Wie üblich habe ich eine Stellprobe in den Blumentöpfen gemacht.
Die KI hatte auch einen Vorschlag für die Bepflanzung gemacht. Hier das Bild:
Der Sitzplatz hatt schon was besonderes. Man hatte das Gefühl man müsse die schmutzigen Schuhe davor stehen lassen. Da hatte ich einen Einfall, dass ein großer Trittstein – vor dem Platz des Hauptgastes gut passen könnte. ein passender Stein war im Bestand.
Die Bepflanzung habe ich noch etwas auseinander gezogen. Der Trittstein ist ein richtige Brummer. Damit er richtig zur Geltung kommt habe ich ihn in Kies gelegt. Mit einem Schutzflies und dem Rest einer Metall-Rasenkante auf der einen und mit Granitsteinen auf der anderen ist das ein schöner Rahmen und eine Vorschau wie ganze Weg durch den Garten einmal aussehen könnte.
Die Bewässerung und einen Sechsfachregner zum Besptühen des Sternmooses habe ich auch noch installiert. Die kleinen Begleitsteine (Sute-ishi) neben dem Trittstein waren übrigens ein Vorschlag der KI.
So sieht das nun fertig aus:
Jetzt überlege ich wo ich den vierten Bauabschnitt starte. Mein Favourit ist das zweite Teichbeet, da es die Maße für den weitern Ausbau festlegt. Links von der koshikake machiai wäre auch denkbar… aber ich wollte mit dem Umsetzen des Apfelbaums auf den späten Herbst warten.
Ich bin Joachim – Begeisterter Kajakfahrer, Musiker, Gärtner, Teeliebhaber, Kenjutsu-Praktizierender und Outdoor-Abenteurer.
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Nach dem wohlverdienten Sommerurlaub in Österreich ging es dann mit dem Ausbau weiter. Im Urlaub gab es noch einen Schreckmoment. Morgens ein Blick auf die Webcam: Der Teich ist leer! Der freundliche Helfer vor Ort konnte den Teich wieder befüllen und die Pumpe umschalten so dass der Wasserlauf abgeschaltet wurde. Die Pumpe hat dann nur im Teich umgewälzt. Wieder zu Hause habe ich das Problem entdeckt. Der ungenutzte versteckte Zulauf im ersten Bachlaufelement war der Übeltäter. Hier half ein Korken. Und das Problem war gelöst. Nun ist der Wasserstand stabil. Währenddessen, im Urlaub, hatte ich einen Jizō bestellt.
Ein Jizō zieht ein
Jizō – Beschützer und Wegbegleiter
Der Jizō (地蔵) ist eine in Japan verehrte buddhistische Schutzfigur, die besonders Reisende, Kinder und ungeborene Seelen behütet. Man findet ihn oft am Wegesrand, in Tempeln oder in Gärten. In Japan tragen viele Jizō-Statuen eine rote Mütze oder ein Lätzchen – Zeichen der Fürsorge und Liebe.
Unser Jizō ist ein stiller Hüter im Japangarten: Er strahlt Ruhe aus, lädt zum Verweilen ein und erinnert an Mitgefühl und Achtsamkeit im Alltag.
Kerstin hat unserem Jizo die übliche rote Mütze und ein Lätzchen gehäkelt.
Tsukubai-Bau aus Bambus & Granit
Nun wollte ich das Tsukubai in Angriff nehmen. Für diesen Zweck hatte ich ja schon das Granitbecken besorgt. Dazu wollte ich einen Wassereinlauf aus Bambus bauen. Im Baumarkt habe ich überraschenderweise noch „nicht gerissenen Bambus Stäbe“ entdeckt. Damit und mit meinem sehr dicken Bambus aus dem Bestand habe ich dann den Wassereinlauf gebaut. Alles ohne Schrauben und Kleber. das dünne Bambusrohr steckt schräg in dem Löchern, die ich dort mit Bohrmaschine, Raspel und Feile gemacht habe. Der Schlauch liegt innen. Irgendwie habe ich es geschafft das einzufädeln. Zunächst ein Test mit der vorhandenen Solarpumpe auf kleinster Stufe.
Das funktioniert schon prima! Der Wasserstrahl war aber etwas zu kräftig. Eine schwächere Pumpe von Oase und ein 90 Liter Wasser Reservoir mit Deckel und ein passendes Gitternetz welches das Hineinfallen kleiner Steine verhindert bestellt.
Nun waren wieder Erdarbeiten angesagt. Das Beet unter der der Abelie wollte zuerst noch entkrautet werden. Mit einem tiefen Seufzer ging ich nun daran den Giersch und die Bestandspflanzen zu entfernen. Hier das Zwischenergebnis.
Bei einem anderen Baumarkt haben wir Granitsplitt und – „Juchuuu!“ – Trittsteine aus Flussteinen ergattert. Leider waren nicht so viele Steine da wie wir für den ganzen Garten brauchen. Auch große Steine gab es :-).
Hier haben wir die Trittsteine mal zur Probe ausgelegt…. (natürlich müssen die noch versetzt sein)
Das 90 Liter Reservoirbecken wurde nun in den Boden eingelassen (ächz) und auf einer Sandschicht gebettet und penibel in Waage ausgerichtet. dann wurde es nach und nach gefüllt und eingeschlämmt.
Ich habe das Netz und darauf zwei Klinker gestellt und darauf das Granitbecken platziert. Drumherum habe ich den Granitkies platziert. Vorher habe ich die neue Pumpe installiert und die lässt sich schön einstellen. Den Brunneneinlauf habe ich noch am Hauptpfosten gekürzt um die Fallhöhe des Wassers zu verringern. So klingt das harmonischer und entspannend.
Spaßeshalber haben wir eine alte Poolleuchte mit LED mal in das Becken platziert. Die Fernbedienung wurde auch wiedergefunden. So konnte man eine schönere Lichtfarbe und stärke einstellen. Sieht im dunkeln garnicht so schlecht aus.. (Aber nur für besondere Anlässe).
Feinschliff & Pflanzenzauber
Jetzt kommt der Feinschliff (der Auslauf darf nicht zentral sitzen sondern leicht seitlich versetzt. Die Bepflanzung möchte ich mit Hosta, Japanischer Regenbogenfarn, Streifenfarn, Carex Gräser, Astilbe und im Hintergrund die dort bereits wachsende Prachtspiere (Spiraeo japonica). Als Bodendecker für den Vordergrund möchte ich Sternmoos und Viola odorata verwenden. Die Veilchen habe ich beim Aufräumen des Beetes mit der Kasuga Laterne entfernt und in Töpfen kultiviert. Durch die automatische Bewässerung am Pflanzenparkplatz haben sie sich prächtig entwickelt. Von der KI habe ich mir diese Planungsskizze erstellen lassen:
Mal sehen wie das Originial dann wird.
Zuerst habe ich die Steine um das Becken platziert und die Pflanzen noch in den Töpfen hingestellt (zur Probe)
Zwischenzeitlich habe über Kleinanzeigen noch ein Angebot für kostenlose Steine entdeckt. Also den Anhänger ausleihen und vor Ort habe ich erstmal einen Schreck bekommen. Die Steine sind aber größer als sie auf dem Foto erschienen. Zum Glück hatte ich den Anhänger genommen. Hier die Ausbeute:
Da sind auch ein paar sehr schöne große Trittsteine dabei.
Ein Stein passte perfekt an die rechte Seite des Tsukubai – dort, wo man eine Kerze abstellen kann. Die Bewässerungsleitungen mit zwei Sprühern (für das Moos) habe ich gleich mit Installiert. Die Zuleitung zum nächsten Bauabschnitt geht nun auch schon weiter. Dann wurde gepflanzt.
Aus einem Reststück Bambus habe ich dann noch eine Schöpfkelle gebaut und gleich am Tsukubai platziert.
Das Sternmoos habe ich vom Teichbeet abgezwackt. Das wächst dort so gut dass es garnicht auffällt, wenn man ab und zu dort etwas abzwackt.
Hmm…. sollte ich den Granitkies vor dem Brunnen noch weiter ausdehnen (zwischen dem Moos um den Übergang des Beckens zu verdecken? Eventuell fülle ich dort noch etwas Erde auf oder ich warte bis das Moos das alles ausgefüllt hat..
Insgesamt sieht das aber schon sehr malerisch aus. Vor allem wenn die Blüten der Abelie auf dem Wasser schwimmen und auf den Steinen liegen. Der Duft der Abelie ist ebenfalls betörend. Gut dass wir sie drin gelassen haben. Da sollte zuerst noch ein Fächerahorn an die stelle gesetzt werden.
Pflasterung vor dem Schuppen
Mittlerweile gab es Nachschub für den Steinvorrat bei Kleinanzeigen. Da waren auch schöne Granisteine dabei.
So konnte der nächste Abschnitt „Pflastern vor dem Schuppen“ in Angriff genommen werden. Das ist der Bereich rechts neben dem Tsukubai.
Screenshot
Ich habe da schon mal ein paar Granitsteine probeweise als Muster hingelegt. Hier ein gezeichneter und zwei KI-Entwürfe.
Ziel war es einen Mix aus Formen und Materialien zu erzeugen. Ich habe noch Anthrazit-Farbene Betonsteine im Baumarkt entdeckt. Die größeren Formate sollten die Fläche „ruhiger“ machen. Geplant war ein Übergang von rechts nach links: Beton zu Natur, Groß zu klein, hell zu dunkel. Den Rand zum Tsukubai wollte ich auf jeden Fall geschwungen haben.
Ein Sandbett als Unterlage und dann die Steine (hatten aller verschiedene dicken) verlegen. Betonsteine, Granit und Feldsteine mit einem kleinen Findling eingebettet in die Pflasterung, damit es so aussah, als ob er schon immer da war und drumherum gepflaster wurde. Statt der Klinker habe ich eine dezente Rasenkante aus Metall verlegt. Die lässt sich super gerschwungen verlegen und trennt nun das Lebende vom Pflaster.
Einen Trittstein habe ich noch an den Rand des Pflasters gesetzt und die Gardena Steckdose mit kleinen Granitsteinen umrundet.
Als nächstes werde ich wohl die Pflasterung für ein weiteres Element unsere Gartens bauen. Für die „Koshikake“ – der Wartebank für die Gäste. Die gibt es im nächsten Beitrag.
Ich bin Joachim – Begeisterter Kajakfahrer, Musiker, Gärtner, Teeliebhaber, Kenjutsu-Praktizierender und Outdoor-Abenteurer.
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