Der frühe Vogel fängt den Wurm – Sonnenaufgangstour zum Steinhuder Meer

Das Wochenende nahte und wir wollten mal wieder einen Ausflug machen.

Eine Idee keimte: Sonnenaufgang am Steinhuder Meer!

Jetzt noch vorsichtig die Familie darauf vorbereiten. Sollte es doch (an einem Wochenende) bereits um 7:45 losgehen. (Alleine wäre ich noch früher losgefahren).

Geholfen hat die Aussicht auf ein Frühstück im Anschluss an den Sonnenaufgang :-).

So wurden ausgiebig alle Wetterberichte studiert – es sollte doch auch ein Sonnenaufgang zu sehen sein. Mit der Android App Exsate Golden Hour habe ich die Sonnenaufgangszeit und die Position der Sonne am geplanten Zielort kontrolliert – das passte alles sehr gut.

Im Nebel und im Dunkeln ging es dann Samstags morgens los Richtung Mardorf am Steinhuder Meer zur Alten Moorhütte.

Hier war der Nebel wie erhofft erwartet bereits verschwunden und wir waren die ersten auf dem Parkplatz :-). Die Alte Moorhütte machte an diesem Samstag ja erst um 11:00 Uhr auf.

Die Sonne war gerade aufgegangen (kurz vor 8:00). Und es war Windstille Ruhe und dann dieser sagenhafter Ausblick!

 

Am See ging es entlang auf einem kleinen Weg. Immer wieder solche Ausblicke.

 

Die Vogelwelt erwachte und es war ein schönes Konzert. (Februar).

Eine Schilfstelle im See – Blau in Blau – herrlich.

 

An diesem Morgen war es noch etwas frisch. Ca. -3°C. Der Rauhreif bedeckte auch das Geländer des Aussichtsturmes.

 

Noch ein paar Spielereien mit dem Sonnenlicht.

 

 

Dann ging es auf dem Moorerlebnispfad entlang. Vorbei an Plattformen und Aussichtstürmen und vielen Infotafeln ging es durch das “Tote Moor”.

Die Moorheide war noch weiß vom Rauhreif.

 

Auch im Winter ist das Moor sehr schön anzusehen.

 

Schwarz-Weiß passt zum Moor auch sehr gut.

 

Noch ist die Lanschaft erstarrt – aber der Frühling ist nicht mehr weit.

 

Zurück von dem Spaziergang haben wir in der urigen “Alten Moorhütte” ein leckeres Frühstück verspeist. Das hatten wir uns nun redlich verdient.

Im Hintergrund sieht man übrigens die Eiche die durch die Decke des Restaurants wächst.

 

Ein tolles Erlebnis. Wir waren sicher nicht das letzte Mal hier :-).

Ein Tag im Moor

Über eine Facebook-Einladung bin ich zu einem Ausflug zu den Sonnentaufeldern am Steinhuder Meer gekommen.

Der Sonnentau interessierte mich besonders. Hatte ich ja über einen längeren Zeitraum Fleischfressende Pflanzen kultiviert – (In Der Glasvitrine und in einem Moorbeet im Garten).

Heimische Arten habe ich – bis auf Pinguicula Alpina (Alpen-Fettblatt) noch nicht entdecken können.

Morgens um 10 Uhr ging es los. Es kam eine Truppe netter Fotografen zusammen. Die freundliche und fachkundige Führung übernahm Clemens Greiner. Gemeinsam ging es dann los.

Das Moor wird hier immer noch industriell abgebaut…

 

Auf den abgeernteten Flächen breitet sich das Leben langsam wieder aus..

Teile, die schon länger brachliegen, holt sich die Natur wieder zurück. Hier gibt es ganze Sonnentaufelder. Rasen von Fleischfressenden Pflanzen – hier Drosera rotundifolia.

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Meist stellt man sich den Sonnentau ja größer vor. Die filigranen Pflanzen sind aber meist nur wenige Zentimeter hoch. Sind aber hier sehr zahlreich vertreten und bilden einen Rasen.

 

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Der Sonnentau hat eine ausgeklügelte Strategie: Die Umgebung ist sehr Nährstoffarm. Hier gibt es nur Sonne, Wärme, saurer Boden, Wasser und Mücken im Überfluss. Die fehlenden Nährstoffe holt sich der Sonnentau auf besondere Weise: Er hat Blätter die mit kleinen Tentakeln versehen sind. Diese sondern eine klebrige Flüssigkeit (Tau) ab. Setzt sich ein Insekt auf die klebrigen Blätter ist es gefangen. Die Befreiungsversuche führen nur zum Ankleben an weiteren Tentakeln. Der Sonnentau merkt, wenn ein Insekt gefangen wurde und krümmt zur Unterstützung das Fangblatt um die Beute. Er sondert Verdauungsenzyme ab, das Inskt wird verdaut und die Nährstoffe werden vom Blatt aufgenommen.

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Auch dieser Sonnentau war bereits erfolgreich auf der Jagd”…

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Ein weiteres Highlight war die Blüte des Wollgeases…

 

Mir dem Wind verteilen sich die Samen des Wollgrases. Überall befinden sich die flauschigen Samen – auch an dieser Moor-Glockenheide (Erica tetralix).

 

Auch der Sonnentau hat mit den Flugsamen des Wollgrases zukämpfen. Die Samenstände bleiben auch auf den klebrigen Tentakeln hängen.

Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia

 

Dieser hübsche Moorfrosch (Rana arvalis) hüpfte mir quasi vor die Kamera. Jetzt ist es schwierig Weibchen und Männchen auseinanderzuhalten. In der Paarungszeit ist das einfacher, da färben sich die Männchen blau!

Moorfrosch (Rana arvalis)
Moorfrosch (Rana arvalis)

Das war ein toller Ausflug. Vielen Dank an Clemens und die netten Gruppe.