Pulled Pork vom Gasgrill

Ich kannte bislang nur Tractor Pulling und Bus Pulling – von Pulled Pork hatte ich vor der Anschaffung unseres Gasgrills noch nie gehört.

Dieser Vertreter des klassischen amerikanischen Barbecue wird low & slow – also bei niedriger Gartemperatur über einen sehr langen (wir sprechen hier von meist mehr als 10 Stunden) Zeitraum in heißem Rauch bei indirekter Hitze gegart.

Normalerweise wird dazu ein sogenannter Smoker verwendet. Das funktioniert aber auch auf dem Gasgrill.

Nach dem Garen ist das Fleisch saftig und zart und wird Dan einfach auseinadergezupft (gepullt – daher der Name) und kann dann wie Burger im Bun oder in Wraps oder auf Toast, etc gegessen werden.

Als Fleisch habe ich einen halben Schweinenacken verwendet.

Das es kein Fastfood ist hat man sicher schon gemerkt. Die Vorbereitungen fangen schon am Vortag an.

Rubben mit Magic Dust… Vorher kann man den Nacken mit Senf einreiben.

 

Der gerubbte Schweinenacken wird in Frischhaltefolie eingepackt und im Kühlschrank über Nacht zwischengelagert…

 

Am nächsten Tag sieht das schon so aus…

Den Gasgrill habe ich vorher zum Reinigen aufgeheizt und das Rost noch einmal abgebürstet. Als ich dann weiter vorheizen wollte dann der Schreck!

DAS GAS IST ALLE!

Damit hatte ich schon gerechnet und mir eine volle Ersatzflasche bereitgestellt. 🙂

Gut das das jetzt passiert ist. So sollte es heute keine weitere Unterbrechung der Gasversorgung geben.

Für ein Pulled Pork sollte man schon eine zumindest gut gefüllte Gasflache haben. Sicher ist sicher.

Das Thermometer für die Überwachung der Kerntemperatur wird nun angebracht…

 

Das Schweinchen habe ich auf einem Rost unserer Mikrowelle über einer mit Wasser gefüllten Backform auf der rechten Grillseite platziert. Dahinter ist schon der Halter für eine Sparerib Leiste die zur Überbrückung der Wartezeit bald bestückt werden wird :-).

Ich habe nur den linken Brenner verwendet. Damit habe ich (natürlich bei geschlossenem Deckel) eine Temperatur von ca.110°C eingeregelt. Ohne Wasserschale ist das schwieriger. Die Schale nimmt auch das austretende Fett auf und hält den Grill damit sauberer.

Unter dem Rost hinten links kann man die Räucherbox erkennen. Bis 70°C Kerntemperatur habe ich darin um die 4 Füllungen eingeweichte Hickoryspäne in Rauch umgewandelt.

 

Zwischenstand. Sieht schon gut aus.

 

Nach knapp 4 Stunden ist die Kerntemperatur bei 67°C angekommen. Wer denkt das geht so schnell weiter irrt. Es gibt sogenannte Plateauphasen in denen sich die Kerntemperatur mehrere Stunden lang nicht ändert oder sogar etwas absinkt.

 

Die Rippe ist mittlerweile auch auf einem guten Weg.

 

Das Schweinchen wird in größeren Abständen gemoppt – mit Flüssigkeit besprüht/bepinselt.

Ich habe Apfelsaft, Whiskey, Ahornsirup, etwas Essig verwendet.

 

Nach gut 11 Stunden waren dann die 90°C Kerntemperatur erreicht.

 

So sah der Brocken dann aus…

 

Noch ist das Pulled Pork nicht fertig. Es wird nun in Alufolie eingepackt und noch eine gute halbe Stunde in einer Kühltasche, zusammen mit Wasserflaschen voll heißen Wassers, ruhen gelassen. So kann man es auch Warmhalten bis die Gäste kommen und es wieder erwarten früher als geplant fertig wurde.

 

Die Zeitplanung ist sehr schwierig, da jedes Stück Fleisch eine andere Garzeit haben kann. Lieber früher als später anfangen.

Ab in eine vorgewärmte Schüssel…

 

Das Fleisch ist locker und saftig :-). Schweinenacken ist ja nicht gerade mein Lieblingsfleisch. So ein gezoppel mag ich eigentlich nicht. Aber durch diese Art der Zubereitung löst sich das Bindegewebe und das Fett quasi in Wohlgefallen auf :-). Zurück bleibt nur noch der gute Geschmack.

 
Mit zwei Gabeln wird es nun zerrupft.
 
Auf Burger-Buns und Weißbrot haben wir es dann zusammengebaut und gegessen.
Auf die Unterseite des Brotes etwas Bacon Jam, dann das Pulles Pork, etwas BBQ Sauce und darauf Cole Slaw (Amerikanische Variante des Krautsalats).
Lecker!
 
Falls etwas übrig bleibt kann das Pulled Pork gut eingefroren werden.
Das nächste Mal werde ich dann größere Schweinenacken nehmen. Dann hat man mehr davon :-).
Hier die Temperaturvelaufskurve von Garraum- Temperatur und Kerntemperatur. (Zeit genug dazu hat man bei der Zubereitung ja).
Ich freue mich schon auf das nächste Pulled Pork.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert